Beute
Beute
Wissenschaftsthriller rund um die Nanotechnologie
Beute | Blessing Verlag | 445 Seiten | 10 Euro | von Michael Crichton
Crichton = Bestseller. Einer dieser Autoren, der im Buchstabenumfang heftig mit seinem Buchtitel konkurriert und das Umschlagsbild weit in den Hintergrund drängt. Bei diesem Buch ist das nicht der Fall. Ein tolles und pragmatisches Umschlagdesign verleiten zum Zugreifen, der Autorenname tut natürlich sein übriges.
Aber worum geht es hier?
Der Biotechnologe Jack ist ein ganz gewöhnlicher, moderner Amerikaner. Seine Berufung hat er in der Softwareprogrammierung gefunden, er ist momentan arbeitslos und hat Eheprobleme. Konkret ist er davon überzeugt, dass seine erfolgreiche Frau ihn betrügt, während er drei Kinder und einen Haushalt hütet.
Seine Frau arbeitet bei der Firma Xymos, welche in der Wüste von Nevada im Auftrag des US-Militärs mithilfe der Nanotechnologie Schwärme von Mikroorganismen züchtet. Als Jacks Frau bei einem Unfall schwer verletzt wird, wird er selbst zum Forschungslabor nach Nevada gerufen - die gezüchteten Organismen sind ausgebrochen und drohen nun Beutejagd auf die Menschen zu machen.
Typisch Crichton wird in diesem Roman die Thrillerhandlung mit dem Versuch der Erklärung eines vielschichtigen und aktuellen Wissenschaftsgebietes verknüpft. In diesem Falle die Nanotechnologie. Auch typisch für Crichton, dass so fünf Seiten Erklärung aus Sicht des Protagonisten Jack durchsetzt von einigen handlungsvorantreibenden Dialogen den Inhalt des Buches ausmachen. Jene Weitsicht, die er bereits in "Die Wiege der Sonne" gezeigt hat, spiegelt sich auch in diesem Werk wieder, in dem er für die nahe Zukunft problematische Auswirkungen der von Menschen geschaffenen Organismen voraussagt.
MM