Der Coach

Ein Footballfeld auf einem Buchcover schreckt einen deutschen Leser in der Regel wohl erst mal ab. Denn wer weiß hier schon, wie dieser Sport überhaupt funktioniert? Zwar haben wir in diversen Hollywoodfilmen die ins Footballstadion verlegte Handlung mutverfolgt. Aber warum stürzen sich die dick bepackten Jungs alle auf das Ei? Und was soll dieses Gabelartige Tor darstellen? Noch viel mehr als nur eine Annäherung an das Spiel erhalten wir in John Grishams Werk "Der Coach".

John Grisham, der Autor der zweisilbigen Thrillerbestseller im Juraumfeld (Die Firma, die Jury, der Klient etc.) hat nun einen Roman über Football als Highschool-Sport geschrieben - komplett ohne Anwalt und Gerichtsgebäude.

Eddie Rake, der "Coach", hat sein Leben ganz und gar dem Football verschrieben. Er hat als Trainer der Highschool-Mannschaft von Messina Zeit gehabt, in dem Örtchen ein Volksheld zu werden. Inzwischen liegt Eddie Rake, nach dem sogar das Stadion benannt wurde, im sterben. Aus diesem Anlass versammeln sich die Spieler, die unter Rakes eiserner Führung einst Erfolge feierten, wieder in der Kleinstadt. Neely Crenshaw, der seine Profikarriere wegen einer Verletzung aufgeben musste, hat die früheren goldenen Jahre nie vergessen können. Er versucht durch Gespräche mit seiner damaligen Liebe und ehemaligen Rivalen die erloschene Flamme der Vergangenheit wieder zu entzünden.

John Grisham warnt in diesem einfühlsamen Roman vor einem allzu rückgewandten Leben. Wer sein Leben lang die Fehler und Unglücksfälle der Vergangenheit bereut, wird nie sein Glück finden. Nostalgie und gelegentlich auch eine Ladung Kitsch machen diesem Roman zu Grishams persönlichstem und stillstem Werk.

MM

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