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Motorhome und Camper

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Motorhome und Camper

Ein solches Gefährt ist der Liaison zwischen einem Wohnwagen und einem Lieferwagen entsprungen - romantisch, was? - und erfreut sich in den USA höchster Beliebtheit.

Der Camper ist eine Art Wohnmobil, allerdings mit abgetrenntem Führerhaus. Oft haben sie die Gestalt eines Pickups. Den Wohnraum betritt man durch einen zweiten Eingang. Diese Wohnwagen sind durchschnittlich 3,50-5 m lang und bieten bequem Platz für vier Personen.

Die Motorhomes stellen dagegen rollende Luxusappartments dar, mit Einbaudusche usf. Die stattlichsten erreichen eine Länge von 6-9 m und beherbergen locker sechs Personen. Das Vergnügen ist natürlich alles andere als billig, aber wenn man die Kosten durch sechs teilt, ist´s machbar.

Die preiswerteste Lösung stellen immer noch die echten Wohnmobile mit Kochnische, Minikühlschrank, Tisch und Klappbetten dar. Für höchstens fünf Personen.

Weniger günstig sind Wohnwagen ohne eigene Fahrerkabine, denn dann ist neben dem Anhänger noch ein Pkw zu mieten.

Bevor man sich irgendwo auf einem Campground niederläßt, hält man lieber erst mal ein wenig Ausschau. Man muß sich ja nicht gleich auf den nächstbesten Zeltplatz festlegen. Andererseits ist es ratsam, nicht erst in der Dämmerung mit dem Suchen anzufangen. Außerhalb eines Campingplatzes den Wohnwagen abzustellen, ist nämlich verboten. Eine prima Übernachtungsmöglichkeit sind hingegen die Nationalparks: kostengünstig und herrlich gelegen.

Die Minikühlschränke werden in der Regel mit Gas betrieben. Die Flaschen dazu lassen sich an Tankstellen nachfüllen.

Übrigens sind diese Appartments auf Rädern mit allen denkbaren Utensilien ausgestattet: mit Axt, Eimer, Campingspaten, Geschirr, Klappstühlen, Bettwäsche und Besen! Die Motorhomes besitzen sogar eine Klimaanlage, die bei laufendem Motor funktioniert.

Ehrlich gesagt sind wir selbst wenig von dieser Art zu reisen überzeugt. Zwar ist es mittlerweile sehr in Mode gekommen, mit solch einem Trailer durch die USA zu kurven, aber man muß dafür einiges in Kauf nehmen:

  • Nur gemächliches Vorankommen und häufig Rückkehr an den Ausgangsort, da sonst ein saftiger Zuschlag fällig werden kann.
  • Der Spritverbrauch liegt hoch, 20-45 Liter auf 100 km, abhängig von Wagengröße und Streckenzustand. Der gute alte Bulli ist auch zu kriegen und will nur 13 Liter. Kein üble Lösung, passen doch vier Leute, hinein und kann man doch überall parken.

  • Im Sommer findet man nur mühsam einen Stellplatz, vor allem in den Nationalparks wird´s dann eng. Sich einfach in die freie Natur oder gar an den Straßenrand zu stellen, kann üble Folgen nach sich ziehen. Man hat auf den dafür vorgesehenen Plätzen zu kampieren. In der Regel legt der Vermieter den Unterlagen ein Verzeichnis bei. Die Stellplatzgebühr beträgt zwischen 7 und 15 $; Wasser, Strom, Gas usw. kommen noch dazu. Ja, richtig: auf den gut ausgestatteten Plätzen werden alle Leistungen gesondert berechnet. Man kann sich aus Sparsamkeitsgründen auch auf den Parkplätzen großer Geschäfte niederlassen, wobei natürlich darauf zu achten ist, allen Abfall zu beseitigen und die Stätte sauber zu hinterlassen.

    Für Nationalparks ist keine Buchung erforderlich. Man darf sich dort allerdings nur für eine begrenzte Dauer einnisten. Unbedingt möglichst früh morgens ankommen, um einen guten Platz zu ergattern. Eine große Annehmlichkeit ist es, dass die Caravans nicht so dicht an dicht stehen.

  • Alles in allem ist es ein teures Vergnügen, einen Wohnmobil zu mieten. Häufig kommt man billiger weg, wenn man einen normalen Pkw nimmt und im Motel absteigt.

  • Im übrigen sind diese Wohnmobile innerhalb mancher Städte sowie oder z.B. während des Sommers im Death Valley, verboten.

    Größter Motorhomeanbieter mit 3500 Fahrzeuen ist Cruise America. So manche Gefährte haben allerdings schon 75.000 Meilen auf dem Buckel, also die Fahrtüchtigkeit überprüfen und keinesfalls abgefahrene Reifen akzeptieren. GO Vacation bietet vergleichbare Leistungen, jedoch ist hier die Campingausstattung inbegriffen. Bei der Preiskalkulation das GO-Bonussystem beachten. Durch beide bekommt man 10 % Nachlaß auf KOA-Plätzen.

    Aufgepaßt bei den kleinen Zusatzkosten: Preparation fee (Gas usw.) bis 50 $, Campingausstattung eingeschlossen bzw. bis 50 $, Zusatzversicherung bis 12 $ pro Tag, Einwegmiete 250-500 $. Canusa verzichtet auf Rückbringung. Ob dann auch noch die VIP-Zusatzversicherung abgeschlossen werden soll, muß jeder selbst wissen. In der Regel rollt man mit einem Motorhome eh gemächlich durch die Gegend. Für Schäden oberhalb der Windschutzscheibe ist jeder selbst verantwortlich, so dass man mit einem Selbstbehalt von vielleicht 2000 $ nicht schlecht fährt.

    Auf Campingplätzen braucht nicht immer einen „full hook up“, der Wasser, Abwasser und Strom beinhaltet. Normalerweise werden Wasservorrat und auch Abwassertankts drei Tage reichen. Strom empfiehlt sich aber bei unerträglichen Temperaturen nachts. Aufpassen, denn manche staatlichen Plätze bieten keinen Strom.