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Unterkunft

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Unterkunft

Traumhaft schlafen

Kaum sonst auf der Grünen Insel findet man billige Pensionen so dicht gesät wie in Galway. Das System der Jugendherbergen in privater Hand erreicht hier seine Vollendung. Den Gipfel bilden zwei neue Einrichtungen in Salt Hill. Reisende werden über die reiche Auswahl noch dankbar sein, besonders im Juli, wenn Scharen von Schaulustigen zum alljährlichen Pferderennen herbeiströmen.

—Great Western House: Frenchville Lane, Eyre Square, T. 5611 39, Fax 5611 96. Neu eröffnetes sauberes Hostel von netter Atmosphäre nahe Bahnhof und Busbahnhof in der Stadtmitte. Zwei-, Vier- und Sechs- bis Zehnbettzimmer. Warme Duschen ohne Aufpreis, Bettzeug wird gestellt. Keine Sperrstunde, denn nur mit einem Code kommt man herein. Dazu folgende Annehmlichkeiten: Restaurant, Küche, Wäscherei, Zentralheizung, Gemeinschaftsraum mit Kamin, Pool-Room, Kabelfernseh- und Videozimmer, Wechselstube, Telefon mit internationaler Durchwahl, Gepäckaufbewahrung, Fahrradvermietung, Kombinationsschlössern an den Schlafsälen, Privatzimmer mit eigenem Schlüssel, Schließfächer sowie freundliches, hilfsbereites Personal. Das Frühstück ist im Preis eingeschlossen. Ein Fremdenverkehrsbüro, geöffnet von 8-22h, bietet Touren in die Umgebung und Busfahrten nach Dublin an. Im Juli und August kleiner Preisaufschlag für Zimmer mit separatem Bad.

— Arch View Hostel: 1 Upper Dominik Street. T. 66 661. Ganzjährig geöffnet. Spitzenadresse in einem hübschen Viertel jenseits der Wolf Tone und der O´Brian Brücke. Stattlicher Bau mit kleinen Schlafräumen. Wie der Name verrät, blickt man auf den Spanish Arch. Mit vollständig ausgerüsteter Küche. Das Haus wurde gerade frisch gestrichen. Mit Fahrradvermietung. Den Anbau meiden, wo die Betten dicht gedrängt stehen und die sanitären Installationen unzureichend sind.

—Kinlay House: Eyre Square, Merchants Rd, T. 65 244, -245, Fax 65 245. Schöne, neue und saubere Herberge mit insgesamt 150 Plätzen. Überwiegend Studenten als Gäste. Gut ausgerüstete Küche, aber Zimmer und Bäder sind nicht nach Geschlechtern getrennt. Aber es gibt auch Zimmer mit getrennten Bädern. Frühstück ist bei den ca. 12 Euro im Schlafsaal eingeschlossen. Nachnehmen nach gusto.

—Inishmore Guesthouse: 109, Fr. Griffin Rd., Lower Salthill, nahe des Kinos. Unter der Fuchtel von Peter, einem in Irland verliebten Deutschen und seinem irischen Weibe, das er hoffentlich auch liebt. Jedenfalls sind beide sehr herzlich, und ihre Ratschläge zu Galway und Umgebung sind Gold wert – wie die unsrigen übrigens auch. Parkmöglichkeit hinterm Haus, bis zur Stadtmitte fünf bis zehn Minuten, Empfang mit Tee und Keksen. Zimmerpreis mit Dusche so 30 Euro.

—Galway City Hostel: 25-27 Lower Dominick Street, T. 66 367. Einst guter Ruf wegen seiner Sauberkeit, nunmehr ein wenig angeschmuddelt, aber gemütlich. So 52 Betten, voll ausgestattete Küche, hübscher Aufenthaltsraum mit vielen alten Sofas, Gelegenheit zum Wäschewaschen. Kontinentales Frühstück gegen geringen Aufpreis. Um 1h wird geschlossen, um die Nachtruhe zu gewährleisten. Richtig so! In unmittelbarer Nähe zur noch später erwähnten Szenekneipe Roisin Dubh am Ufer, wo fortwährend was los ist.

— Corrib Villa Hostel: 4 Waterside. T. 62 892. Ganzjährig. Ganz zentral gelegen und dennoch ruhig. Vom Eyre Square der Eglinton Street folgen, jener Straße, an der Postamt und Justizpalais liegen. Hinter der großen Ampelkreuzung erspäht man das Domizil auf der linken Seite. Es handelt sich um eine private Jugendherberge in einem bildschönen Haus mit einladendem Gemeinschafts- und Fernsehraum. Störend ist allerdings, dass die Glotze fortwährend läuft, Lesen und jede Unterhaltung unmöglich werden und so die »Gemeinschaft« zu kurz kommt. Weiterer Makel: bei voller Bude sind vor den wenigen Duschen und Klos mit Schlangen zu rechnen. Warme Duschen werden zusätzlich berechnet. »Very cunning«, denn wer möchte schon unter einer kalten stehen? Das schrieben wir in der letzten Auflage, aber nun ist das anders! Unser Gemeckere hilft also. Die Atmosphäre ist insgesamt eher auf Durchzug eingestellt, nichts weiter als eine Schlafstätte.

—Mary Ryan´s Hostel: 4 Beechmount Avenue, Highfield Park. Tel. (091) 23 303. Mit Bus 2 vom Eyre Square bis Taylors Hill Convent. Von der Haltestelle führt ein schmaler Weg unmittelbar zur Herberge. Fußgänger rechnen gut zwanzig Minuten und folgen den Straßen Shop Street, Bridge Street, Dominink Street und Sea Road bis zum Taylors Hill Crescent. Wer ein Gefährt besitzt, biegt nach der Dominink Street nach rechts in die Shantalla Road ein und fährt bis Highfield Park. Dieser Schwall von Erklärungen ist durchaus nicht überflüssig, denn der Weg zum Hostel erweist sich – wie jeder selbst feststellen kann – als einigermaßen verwickelt. Schließlich wollen wir nicht schuld sein, wenn sich unsere Leser verirren und deshalb nicht in den Genuß des herzlichen Empfangs dieses Hauses kommen. Man kann zwischen Doppel-, Dreier- und Viererzimmer wählen. In der Hauptreisezeit besser telefonisch vorausbuchen. Die Dame des Hauses versteht ihr Metier, so dass man etwas aufpassen muß. Ist ihre Bude voll, so verweist sie einen an das Grand Hostel in Salthill und macht flugs alles telefonisch klar, eh man sich´s versieht. Der Laden ihrer »Freundin« ist aber völlig indiskutabel: laut, ungenügende Sanitäranlagen, zu teuer, mieses Restaurant usw.

Obendrein zählt das Quartier zu den günstigsten der Stadt, da das Frühstück ausnahmsweise im Preis inbegriffen ist. Kann man´s besser treffen? Zweifellos eine Topadresse. Spät eingetrudelte Leser loben, dass die Inhaberin sie selbst in ihrem Privat unterbrachte, da in der Herberge alles belegt war. Im Jahre 1992 neu renoviert, aber das ist eine Weile her ... Frühstück nicht mehr inbegriffen.