Clifden
Clifden (An Clochán; Vorwahl 095)
In fünf Minuten in der Wildnis
Die Umgebung dieses hübschen Städtchens am Ende der Straße von Galway am Ufer der Ardbear Bay bietet eine Fülle von Ausflugsmöglichkeiten. Bewundernswerterweise hat es den jährlich anwachsenden Touristenansturm bislang ganz gut verkraftet und ist von etwaigen Betonburgen und sonstigen unangenehmen Merkmalen vielbesuchter Ferienorte verschont geblieben.
Unzählige romantische Pfade schlängeln sich durch die weitläufige Heidelandschaft und am Ufer glitzernder Flußläufe entlang. Man muß gar nicht erst kilometerweit marschieren, um die Naturschönheiten zu Gesicht zu bekommen; innerhalb von fünf Minuten erreicht man die unberührte Wildnis. Nicht weit von hier rauscht das Meer. Jeder sollte auf jeden Fall eine Tour über die etwa 9 km lange Sky Road machen, wenn möglich zu verschiedenen Tageszeiten, da sie sich mit der Veränderung des Sonnenlichts immer wieder mit neuer Himmelsfärbung präsentiert. In der Bucht tummeln sich (noch) häufig Horden quicklebendiger, fröhlicher Delphine.
Schon gewußt, dass es bereits acht Jahre vor Charles Lindbergh zwei Männern gelungen war, den Atlantik zu überfliegen? Die beiden tollkühnen Helden, Alcock und Brown mit Namen, landeten seinerzeit mit ihrer fliegenden Kiste in Clifden. Pech für sie: Lindbergh muß einfach den pfiffigeren PR-Manager gehabt haben ...
»Connemara Pony Show«
Zu der spektakulären Pferdeschau, einer der besten in Irland, in der zweiten Augusthälfte zieht es jedes Jahr massenhaft Einheimische und Touristen. Das erste Lebewesen auf irischem Boden soll angeblich ein Gaul gewesen sein. Noch heute besitzt die Republik über eine Million Pferde; das übersteigt glatt die Anzahl der Pubs, man stelle sich das vor! Mensch und Tier leben hier in Connemara in friedlicher Eintracht. Den Gesetzen der Evolution folgend, haben die Ponies von Generation zu Generation an Zähigkeit und Ausdauer gewonnen, um unter den rauhen Bedingungen zu überleben. Es heißt, sie seien Nachfahren spanischer Gäule, die durch die Armada nach Irland gelangten und freikamen, als die berühmte Flotte strandete. Auch die spanische Besatzungsmacht könnte ein wenig andalusisches Hengstblut mit nach Irland gebracht haben, das noch immer in der charakteristischen Grazie der irischen Ponies spürbar ist.
Die Ponyschau ist ein unvergeßliches Erlebnis. Schwerreiche Adlige wie kleine Bauern feilschen auf der Verkaufsschau, was das Zeug hält, begleitet von neugierigen Blicken der gaffenden Menge. Die ganze Stadt wird von der Jahrmarktstimmung erfaßt. Alle paar Minuten wird irgendwo ein Guinnessfaß angezapft. Ausländer kriegen an einem solchen Tag einen lebhaften Eindruck von der irischen Mentalität. Sich am besten schon zu Hause beim Irischen Fremdenverkehrsamt nach dem genauen Termin erkundigen oder gleich nach der Ankunft auf der Grünen Insel.
Ausreiten
Errislannan Manor (Mrs Donal Brooks): an der Strecke nach Roundstone, 1 km nach dem Alcok Memorial. T. 21 134. Mit »Connemara Pony Study Farm« für die Kleinen. Ca. 35 Ponys.
Nützliche Adressen
Fremdenverkehrsamt: in der Innenstadt. T. 211 63. Nur von Juni bis August geöffnet.
Fahrradvermietung: bei John Mannion, Railway View. T. 21 160 und 21 155.
Allied Irish Banks: Main Street. Geldumtausch mit der VISA-Karte.
Connemara Heritage Tours: archäologische Streifzüge durch die Halbinsel Renvyle, auf der Insel Inishbofin, rund um Roundstone, etc. T. 21 379. Von 8.30-20h.