Galway
Galway (Aussprache mit offenem »o« wie in »tall«; Vorwahl 091)
Überbleibsel einer glanzvollen Vergangenheit
Als Tor zu Connemara hat sich die Stadt zu einer Art Fremdenverkehrsmetropole des irischen Westens entwickelt. Aber keine Bange, man braucht deswegen keinen weiten Bogen um sie zu schlagen. Trotz der zahlreichen neugierigen Besucher besitzt sie ein überaus gastfreundliches Flair und schafft es doch irgendwie, alle Fremden zwischen ihren Mauern gleichsam zu absorbieren.
Unter der Normannenherrschaft erblickte die Hafenstadt das Licht der Welt und wuchs und gedieh aufs Prächtigste. Später profitierte sie von den Handelsbeziehungen mit Spanien, dessen Einfluß noch heute unverkennbar ist, sowohl an zahlreichen Gebäuden als auch in der pulsierenden Atmosphäre. Das Hafenviertel, nach dem Abbruch der internationalen Verbindungen in Lethargie versunken, erwacht wieder zu neuem Leben. Die Quay Street mit einer ganzen Latte gemütlicher Lokale und uriger Kneipen hat schon längst den Spitznamen »Quartier Latin von Galway« weg. Natürlich sieht man noch hier und da verlassene Lagerhäuser, denn die neue Industrie hat sich gütigerweise vorwiegend im Umland angesiedelt. Vielleicht macht das auch den Charme dieser Stadt aus: der morbide Reiz der Überbleibsel einer glanzvollen Vergangenheit, die in den Gassen rund um die Werften die Schatten der Händler und Seeleute, die Galway einst belebten, heraufbeschwören. Besonders frühmorgens im Nieselregen kann man sich der leise wehmütigen Stimmung kaum entziehen ...