United Irishmen
UNITED IRISHMEN
Erste gescheiterte Widerstandsversuche
Die Wogen, welche die Französische Revolution auf dem europäischen Kontinent verursacht hatte, schwappten auch nach Irland hinüber. Dort gründete ein junger protestantischer Anwalt namens Theobald Wolfe Tone die Bewegung der United Irishmen. Ziel der Gruppierung war die Schaffung einer Verfassung mit dem Ziel, allen Bürgern politische und religiöse Freiheit zu garantieren. Die protestantischen Dogmatiker, vorwiegend aus der Gegend um Ulster, riefen als Gegenbewegung die Orangisten ins Leben. Sie wurden als Nachfahren des Katholikenbekämpfers Wilhelm von Oranien angesehen und sollten die Vorherrschaft der Protestanten in Irland sichern. Als ruchbar wurde, dass England Irland wieder an die kurze Leine legen wollte, brach Wolfe Tone ins revolutionäre Frankreich auf, um dort politische und militärische Unterstützung für die irische Sache zu gewinnen. Mit Erfolg! Es gelang ihm, den Franzosen Carnot zum Eingreifen in Irland zu bewegen. Im Jahre 1796 stach ein Geschwader unter dem Kommando von General Hoche in See, um die United Irishmen in ihrem Kampf zu unterstützen. Leider schafften sie es nicht, in Irland zu landen (vergl. dazu auch die Stadtbeschreibung von Bantry). Im Jahre 1798 wagten die katholischen Bauern einen erneuten Aufstand. Ihnen schlossen sich die presbyterischen Nachfahren der Schotten im Umkreis von Ulster an. Trotz einiger Anfangserfolge hatten die schlecht bewaffneten Zivilisten gegen die übermächtige englische Armee natürlich keine Chance.
Wolfe Tone bat ein weiteres Mal um Unterstützung der Franzosen. Dieses Mal kam sie leider zu spät. Näheres dazu im Kapitel über Castlebar.
Die Niederschlagung des Aufstands zog verheerende Folgen nach sich. Im Jahre 1801 wurde die Eigenständigkeit des irischen Parlaments aufgehoben und Irland vollkommen der britischen Staatsführung unterstellt. Auch der Kampf und die legendären Reden Henri Grattans konnten nichts mehr helfen. Irland durfte hundert Abgeordnete ins Londoner Parlament entsenden, ausnahmslos Protestanten, versteht sich. Ferner wurde das Land vollständig dem britischen Wirtschaftsimperium einverleibt. Da es keinerlei Industrie besaß, benutzten die Engländer die Insel als Absatzmarkt für ihre Erzeugnisse. Die Bevölkerung verarmte innerhalb kurzer Zeit. Die katholischen Bauern erlebten ein furchtbares Elend. In Massen verließen die Iren ihr Land, um sich im Ausland ein neues Leben aufzubauen. Nach Niederschlagung de von Robert Emmet angezettelten Aufruhrs im Jahre 1803 verloren die nationalistisch gesonnenen Protestanten allmählich ihre Rolle als Antriebskraft des Befreiungskampfes und überließen das Feld den Katholiken.