Mount Croagh Patrick
Mount Croagh Patrick
Der heilige Berg
Das Pilgerziel der irischen Katholiken. Unterhalb des heiligen Berges glitzert die Clew Bay, in der, wie es scheint, mehr winzige Eilande schwimmmen als das Jahr Tage hat.
Der Sage nach soll es 441 n.Chr. durch inständiges Beten das »Verdienst« des heiligen Patrick gewesen sein, dass auf der Grünen Insel keine giftigen Tiere wie etwa Schlangen (mehr) anzutreffen sind. Auf dem Gipfel soll der Heilige vierundvierzig Tage lang gefastet haben. Noch heute erklimmen am letzten Julisonntag bis zu achttausend frommer Pilger auf seinen Spuren den Berg. »Christ in me, Christ with me, Christ before me, Christ behind me, Patrick pray for me.« Dazumal wurde die Wallfahrt nächtens und zünftig auf den Knieen erledigt, aber nach zahlreichen Unfällen entschloß man sich vor einigen Jahren doch, sie am Tage anzusetzen. Ausgangspunkt ist Murrisk Abbey, eine Klosterruine am Meeresufer, die, wenn das Licht der untergehenden Sonne in die Gänge und auf die verfallenen Treppen fällt, etwas unheimlich, ja, gespenstisch wirkt. Früher war es üblich, die Klosterruine als Friedhof zu gebrauchen, und nun stolpert man an allen Ecken und Enden über Gräber.
An der Seite der Abtei führt ein Pfad zum Meer hin, wo menschenleeres Gelände zum Zelten einlädt.
Übrigens: wie auf Inishturk hatte man auch dem heiligen Berg ans Gestein gewollt, doch nach Protesten gegen jede Form der Goldsuche am »Reek«, wie die Einheimischen ihren Berg nennen, geschah das Unfaßliche: die Regierung widerrief die bereits erteilten Schürfrechte aus religiösen Gründen, nicht aus solchen des Umweltschutzes. Im November 1992 entschied der High Court in Dublin: Irland sei ein religiöses Land, und gerade der Croagh Patrick sei von entscheidender religiöser Bedeutung nicht nur für Irland, sondern für das gesamte christliche Europa irische Mönche in der Nachfolge von St. Patrick hatten zwischen 500 und 1000 n.Chr. in der Tat halb Europa christianisiert man könne den heiligen Berg also nicht einfach so angraben.
Aufstieg auf den Mount Croagh Patrick
Festes Schuhwerk ist angeraten, denn die Strecke ist teils steil und führt fast durchweg über Geröll. Für Hin- und Rückweg sind vier Stunden reine Marschdauer zu veranschlagen.
Also los: Westport über die T 71 verlassen und rechts in die parallel zur Küstenstraße verlaufende Touristenstraße einbiegen. Dieser bis zur ersten Abzweigung nach links folgen und in Richtung Aghamore Bridge gehen. Nach der Brücke die erste rechts, dann die zweite links, die Route Nr. 1, markiert mit gelbem Zeichen. Etwas weiter oben verlassen wir dieses hübsche Sträßchen wieder, öffnen linkerhand ein Gatter und marschieren über den grasbewachsenen Pfad bis hinauf auf die Paßhöhe. Auf dem Weg nach oben sieht man rechterhand, also im Westen, am Abhang eine sorgfältig gesetzte Mauer; diese strebt man quer durch morastiges Gelände an und folgt ihr weiter in westlicher Richtung. Nun umrundet man den Berg Togher Patrick ignoriert aber den Weg, der hinunter an das Meer führt, und steuert den Gipfelweg zum Mount Croagh Patrick an, den man von weitem sieht. Er führt hinauf zum Wallfahrtsheiligtum. Aufgepaßt, denn er ist ziemlich schlüpfrig. Wieder hinunter in westlicher Richtung über den Grat bis zum Ben Goram. Vom Gipfel dieses Berges geht es direkt zum Meer hinunter. Der Weg über Moos und Heidekraut führt uns durch eine Zauberwelt. Gehzeit insgesamt sechs Stunden mit einigen Päuschen.
Ein anderer Rundgang: die Straße von Westport nach Louisburgh fahren. Nach etwa 10 km stellt man das Auto am gut beschilderten Parkplatz am Fuße des Mount Croagh Patrick ab. Von hier aus geht´s nach oben. Ausgewaschener Weg, aber leicht begehbar.