Markt
Central Market
Sich umschauen
Des Voeux Road, Ecke Queen Victoria Street ; fünf Fußminuten von der U-Bahn-Station »Central«.
Das Marktgeschehen erstreckt sich über vier erst kürzlich renovierte Stockwerke: ein wimmelndes Universum im kleinen, dessen Geschäftigkeit ansteckend wirkt. Unbedingt auch einen Blick in die Hallen für Fleisch und Fisch riskieren: letztere werden bei lebendigem Leibe der Länge nach derart aufgeschlitzt, dass das Herz noch eine Weile weiterschlägt! Empfindliche Mägen und fein entwickelte Geruchssinne könnten übrigens kurz nach dem Frühstück verstört reagieren ...
Streifzug ab Central Market
Folgender Fußmarsch zählt gewiß zu den aufregendsten Routen auf Hongkong-Island überhaupt. In den Fremdenverkehrsämtern von Central und Western liegen dazu Broschüren aus. Nach Verlassen der Markthallen der Queen´s Road folgen und in Richtung U-Bahn-Station »Sheung Wan« marschieren. Hausnummer 115 entpuppt sich als große chinesische Apotheke. In den Schaufenstern, statt der üblichen Reklame, Pflanzen, Wurzeln und tierische Eingeweide, alles fein säuberlich auf englisch beschriftet. An die breite Palette von Mittelchen zur Stärkung der Manneskraft haben wir uns ja schon gewöhnt. Vermutlich sind die kleinen gelben Männlein alle besessen, oder krank ...
Setzen wir unseren Weg in die Wing Sing Street fort, eine schmale Gasse rechts, wo Eier in allen Spielarten feilgeboten werden, darunter auch jene berühmten hundertjährigen Exemplare, die weniger übel schmecken als die schwärzlich verfärbte Schale vermuten ließe. Keine Bange: die Sache mit den hundert Jahren ist maßlos übertrieben. Tatsächlich handelt es sich natürlich keineswegs um faule, sondern um vergorene Eier.
Im weiteren Verlauf biegt die Queen´s Road links ab. Wir spazieren geradeaus über die Bonham Strand weiter und schlagen uns schließlich linker Hand in die Jervois Street. Daraufhin kommt rechts die Hillier Street ins Blickfeld, wo ein Laden mit Schlangen aller Art handelt: von der ungiftigen Schmusepython bis zur tödlichen Kobra. Dazu muß man wissen, dass Chinesen gerne Schlangenfleisch verspeisen und auch ihrem Blut nicht abgeneigt sind. Selbiges verleiht angeblich Kraft und sorgt für rote Bäckchen.
Flagstaff House (Museum of Tea Ware): im Hong Kong Park; Unerschrockene erklimmen den Hügel, auf dem das Haus thront, natürlich zu Fuß. Schlappmacher hingegen nehmen den Bus: Linien 3, 12, 23, 23B, 40 oder 103, Haltestelle »Cotton Tree Drive«.
Einlaß täglich von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch Ruhetag. Der Eintritt ist kostenlos. Es handelt sich um das älteste Hongkonger Kolonialgebäude, erbaut 1846 für den obersten Kommandanten der britischen Kolonialstreitkräfte. Dessen Nachfolger glänzt zwar inzwischen durch Abwesenheit, aber sein liebstes Hobby wird sorgfältig weitergepflegt und bannt seinen Geist in den Räumen: die britische Institution der Teestunde. Das Anwesen hat sich nämlich in ein Teemuseum mit einer sehenswerten Sammlung und Einführungen in die Teezubereitung verwandelt. Ein zehn Hektar großer Park umgibt das alte Gebäude.