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Wirtschaft

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Die Wirtschaft Hongkongs

Hongkong, zehntgrößte Handelsmacht der Erde, braucht seinen chinesischen Nachbarn tagtäglich zum Überleben, ist die Kronkolonie doch gezwungen, lebenswichtige Güter fast vollständig einzuführen: fünfundzwanzig Prozent des Trinkwassers, nahezu siebzigtausend Schweine jährlich, Reis, Gemüse, Geflügel und sonstige Nahrungsmittel. China nimmt unter den Zulieferern den zweiten Rang ein, nach Japan und noch vor den Vereinigten Staaten. Zwar berauscht sich Hongkong zuweilen an seinem eigenen Wohlstand, ist sich seiner Verwundbarkeit jedoch stets gewahr.

Dabei handelt es sich bei der Abhängigkeit keineswegs um eine Einbahnstraße. Hongkong ist für seine chinesischen Nachbarn zugleich Einkommensquelle, Handelsmetropole und ein Ort, wo man sich trifft und die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Feste Familienbande bewirken, dass dem Kapitalismus verhaftete Chinesen keineswegs ihre Schwestern und Brüder in der Heimat vergessen, ihnen regelmäßig Geldbeträge über die Bank of China und jede Menge Pakete zukommen lassen. Seinerseits denkt die Regierung in Peking überhaupt nicht daran, Devisengewinne vor Ort – sei es auf unmittelbarem Wege über Banken und Börsen, sei es durch den Erwerb von Läden oder Immobilien – nicht zu reinvestieren und pofitiert nach Kräften vom kolonialen Status Hongkongs.

Der Heng Seng-Index an der Börse von Hongkong stieg 1992 und 1993 noch um 45-50 %, orientiert sich in jüngster Zeit aber eher nach unten. Dennoch: vierzig Prozent des chinesischen Welthandels wird über Hongkong abgewickelt, mit einem Umsatz von 300 Milliarden Dollar jährlich. Gegenwärtig ist schon eine Autobahn zu den Industriegebieten der Provinz Guangdong jenseits der chinesischen Grenze im Bau. Man fragt sich daher: wird China Hongkong und Macao (das 1999 übergeben werden wird) »schlucken« oder umgekehrt? Wie meinte doch der »kleine Grundstücksmakler« und Peking-Lobbyist Chu? »Eine Million Dollar ist nichts; eine Milliarde Dollar, da wird´s interessant.«

Zahlungsmittel & Banken

Zahlungseinheit ist der Hongkong-Dollar (HK.$); im Umlauf sind Banknoten im Wert von 10, 20, 40, 100, 500 und 1000 HK.$ und Münzen im Wert von 10, 20 und 50 Cents (bronzefarben) sowie 1, 2 und 5 HK.$ (silberfarben).

In Hongkong sind keinerlei Devisenbeschränkungen zu beachten. Die meisten ausländischen Devisen und Reiseschecks können in Hongkong problemlos bei Banken, Hotels oder Geldwechslern (Money changer) – wobei letztere meist eine Gebühr verlangen – gewechselt werden. Der Kurs des Hongkong-Dollars liegt übrigens weit unter dem des US-Dollars und ist seit den achtziger Jahren stabil (1 US.$ = 7,80 HK.$). Inhaber von American-Express-Karten bekommen am Jetco-Geldautomaten Bargeld und können bei Express-Cash-Geldautomaten Hongkong-Dollar gegen Reiseschecks erhalten. Für Inhaber von Visa-Karten spuckt auch der Geldautomat der Hongkong-Bank (»Electronic Money«) am Flughafen und acht anderen Nebenstellen, unter anderem in 21, Nathan Road in Kowloon, Bares aus. VISA- und Mastercard-Karten werden inzwischen fast überall angenommen.

Wechselstuben am Flughafen tauschen entsprechend dem jeweiligen Tageskurs um und erheben eine Gebühr von bis zu fünf Prozent.

Daher doch lieber zur Bank: die Niederlassung der Deutschen Bank in Hongkong löst auch Euroschecks ein. Die Hang Seng Bank Limited ist am günstigsten gelegen und unterhält fast überall Niederlassungen.

Schalterstunden der Banken: üblicherweise von 9 bis 16.30 Uhr, samstags von 9 bis 12.30 Uhr. Sonntags und feiertags geschlossen.