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Obst

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Thailand: Paradies für Tropenfrüchte

Obst um das Jahr

Die Ernten mancher Obstsorten werden mit bunten Festen stilvoll gefeiert, häufig begleitet von einer Miss-Wahl (und eben nicht »Mißwahl«, wie uns das thailändische Fremdenverkehrsamt glauben machen möchte).

Von Januar bis April werden Weintrauben, Jackfrucht, Java-Äpfel, Mandarinen, Wassermelonen und Granatäpfel geerntet. Dann sind Mango, Litschis, Zibetfrucht (Durian) und Mangostanenfrucht an der Reihe.

Anfang April steigt in Chachoengsau das Paet-Riu-Mangofest, vielleicht das bekannteste und typischste »Obstfest« Thailands.

Im Mai lädt die Provinz Songhkla zu einem Fest mit Obstschnitzereivorführungen (s. Kasten) und einer »Miss-Südthailand-Wahl« ein.

Im Juni steht in Chanthaburi die faulig riechende, aber um so köstlicher schmeckende Zibetfrucht (Durian) im Mittelpunkt des Festinteresses.

Ab Juli werden Linkanfrucht, Langsats, Brustbeere, Passionsfrucht, Pampelmuse, Zwillingspflaume, Zuckerapfel und gleich noch einmal Mandarinen, Weintrauben und Wassermelonen reif.

Im September veranstaltet man zu Ehren der Pampelmuse in Nakhon Pathom bei Bangkok einen Blumenkorso.

Mangos (Munang, März bis April) werden geschält in noch grünem oder reifem Zustand verzehrt. Mit Klebreis zusammen ist die reife Frucht ein beliebter Nachtisch (khao neo mamuang).

Rambutan (Ngok, April bis Juni) ist eine ovale rotgrüne Frucht mit stacheligen Haaren auf der Haut. Innen saftig und weißlich um einem Kern herum, erinnert das Fleisch an Litschis.

Rosenäpfel (Chomphu, April bis Juli) sind ein hübsch aussehendes weißrosa Obst, dessen Haut und festes Fleisch gegessen werden, nicht aber die kleinen Samen. Am bekömmlichsten gut gekühlt.

Sapotilla (Lamut, das ganze Jahr über) ist eine pflaumenförmige Frucht von brauner Haut, die abgeschält wird. Der Kern wird nicht verzehrt.

Mangostanenfrucht (Mongkut, April bis September). Dickschaliges, dunkellilafarbenes Obst von zartem, saftigem Fleisch, in Segmenten unterteilt und von angenehmem Kuchengeschmack. Zum Verzehr wird die Frucht in zwei Teile geschnitten.

Longan (Lamyai, Juli bis Oktober). Klein und rund, mit dünner, aber zäher Schale und einem schwarzen Kern. Litschisähnlich und mit durchsichtigem, weißlichem, wohlschmeckenden Fleisch.

Durian (Turian, April bis Juni) sticht durch ihren durchdringenden, für manche Nase widerlichen Geruch hervor. Außen von einer scharfstacheligen, harten gelbgrünen Schale umgeben, ist sie innen voller leichtgelben, süßen Fleisches.

Jackfrucht (Ka-noon, das ganze Jahr über). Großes, dickschalige Obst mit weißen Stacheln. In zwei Hälften gebrochen, verzehrt man ihr Fleisch, das einen scharfen Beigeschmack hat, aber nicht den großen Kern.

Der Pomelo (Som-oh, das ganze Jahr über) ähnelt einer übergroßen Pampelmuse, ist aber süßer und trockener. Die schwachgrüne, markige Haut wird abgezogen und der Pomelo in Segmenten gegessen.

Granatäpfel (Noina, engl. custard apple, Juli bis September) sind schwachgrünes, handgranatenförmiges Obst von weißem, süßen Fleisch in Segmenten, durchsetzt von vielen schwarzen, nicht zu verzehrenden Samenkörnern. Gegessen werden sie, indem man sie zur Hälfte aufschneidet.

Obstschnitzerei

Diese Fertigkeit wird von alters her von Mutter zu Tochter weitergegeben, entspringt dem religiösen Bereich und stellte eine Form der Verehrung buddhistischer Mönche dar. Schon das Schälen erfordert soviel Sorgfalt, dass ein besonderes Messingmesser mit besonders dünner Klinge dafür erdacht wurde. Manche Früchte werden im ganzen geschält, entkernt und in Stücke geschnitten, andere wiederum kunstvoll zu vielfältigen Formen geschnitzt: etwa zu fantasievollen Blumen, Sternen, Blättern oder Rädern.