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Einkaufsbummel in Hongkong

Was wäre ein Hongkongaufenthalt ohne Einkaufstour? Die bunten Prospekte jedenfalls verwenden auf Hongkonger Konsummeilen mindestens so viele Worte wie auf die Museen der Stadt. Dank seiner privilegierten Stellung als Freihafen werden auf Waren so gut wie keine Steuern erhoben, und das muß man doch ausnutzen! Schließlich hat Hongkong die höchste Ladendichte der Welt vorzuweisen. Da steigert sich die Kauflust zum Rausch. Manche Europäer wissen genau, was sie wollen, und haben lange auf jene Stunde gewartet, da der neue Fotoapparat, die Hifi-Anlage oder auch der Diamant, der italienische Modellanzug und das maßgeschneiderte Kostüm – dernier cri aus Mailand – in greifbare Nähe rücken. Da bleibt nichts weiter zu tun, als stundenlang Preise zu vergleichen und herunterzuhandeln. Konsumtyp Nummer zwei weiß genau, was man in Hongkong eigentlich kaufen sollte; nicht, dass er etwas wirklich benötigte. Was ihn umtreibt, ist ein Gefühl zwischen Neid und Konsumlust sowie das dumpfe Verlangen, Geschäfte zu tätigen. Und so durchstreift er einen Laden nach dem anderen, verunsichert von einem unglaublichen Überangebot ... und verfällt urplötzlich darauf, sich einen langehegten Wunsch zu erfüllen, von dessen Existenz er schon gar nichts mehr wußte.

Ein guter Rat: nichts kaufen, nur um etwas gekauft zu haben. Wer mit den Preisen bei sich zu Hause vergleicht, kann eventuell Überraschungen erleben. Darüberhinaus werden Kreditkarten zwar gerne angenommen, aber bei der Umrechnung von der Landeswährung fallen nicht selten saftige Gebühren an.

Das Fremdenverkehrsamt vertreibt eine nützliche Broschüre bezüglich Einkauf und Läden, die wir wärmstens empfehlen. Man vergesse auch auf keinen Fall, sich nach den Zollgebühren für die Neuanschaffungen zu erkundigen. Es kann übrigens ins Auge gehen, einen geplanten Kauf in Hinblick auf den zollfreien Laden im Flughafen zu verschieben: diese Duty-Free Shops sind die teuersten der Welt.

Fotoutensilien, Stereoanlagen, Videogeräte usw. sollte man besser nicht in den Läden auf der Nathan Road in Kowloon erstehen. In jedem Fall erkundige man sich bezüglich Verarbeitung und Inbetriebnahme eines technischen Gerätes und lasse sich eine international gültige Garantie ausstellen. Bekannten Marken gebe man den Vorzug.

Uhren und Schmuck

Jade aus China, Perlen aus Japan, burmesische Rubine ... Wer geriete da nicht ins Schwärmen! Edle Steine werden in sämtlichen Größen, aber auch in allen Qualitäten feilgeboten. Vorsicht ist also am Platze. Die Preise für Diamanten fallen nicht bedeutend niedriger aus als in Amsterdam oder Antwerpen. Sie vor Ort fassen zu lassen, erweist sich dagegen als merklich preiswerter als zu Hause. Hongkonger Goldschmiede zaubern auch aus Halbedelsteinen ganz ansehnliche Schmuckstücke. Das im Handel befindliche Gold ist mitunter jedoch unter 18 Karat rein.

Kunst & Kunstgewerbe

Der Central District auf Hongkong-Island ist ganz auf Kunsthandwerk eingeschworen: von der chinesischen Vase bis zum Fächer finden Liebhaber alles, was ihr Herz begehrt. Besonders in der Hollywood Road mit ihren Antiquitätenläden, im Casey Building an der der Lok Ku Road und in den Verkaufsräumen im neunten Stock des Malahon-Centres wird man fündig. Wer nicht soviel Geld anlegen möchte oder kann, halte sich an die Chinese Emporiums auf Hongkong-Island und in Kowloon oder die Chinese Arts & Crafts, eine Art Supermarkt für preisgünstige »Chinoiserien«.