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Unterkunft

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Zimmersuche in Hongkong

Wenig Komfort für viel Geld

Wie jeder sich an seinen zehn Fingern ausrechnen kann, kein billiges Vergnügen. Teure Hotels schießen in Hongkong wie Pilze aus dem Boden und graben den preiswerteren das Wasser ab. Rucksacktouristen sind hier inzwischen so gut wie ausgerottet. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man auch für bescheidenen Komfort tief in die Tasche zu langen hat. Die Zimmersuche sollte man so frühzeitig wie möglich in Angriff nehmen, da erschwingliche Betten erfahrungsgemäß im Handumdrehn vergeben sind. Wer nicht gebucht hat, wende sich an das HKTA-Büro im Flughafen (auch nachts), Buffer Hall, Ausgang 3, wo man alle nötigen Schritte unternimmt.

Einigermaßen erschwinglich

Chungking Mansions: 36-44, Nathan Road; dem Hyatt Regency-Hotel in Kowloon gegenüber. Das imposante Hochhaus bietet auf siebzehn Stockwerken Platz für über hundert Guest Houses; meist nichts Besonderes, aber sauber und für Hongkonger Verhältnisse immer noch am günstigsten. Allerdings ist das in seiner Form einzigartige Chungking Mansions schon seit langem Stadtgespräch, weil es im Brandfall – und Brände sind in Hongkong häufig – zur tödlichen Falle werden könnte. In Bezug auf Brandschutz sind etliche Guest Houses mehr als veraltet. Jedoch erscheint der Aufwand, das Haus umzubauen und private Investoren dafür zu begeistern, der Stadtverwaltung als zu groß, und so wird wohl alles in diesem Zustand verbleiben ... bis zur nächsten Katastrophe.

Um zu den von A bis E durchnumerierten Aufzügen zu gelangen, muß man sich durch einen mit kleinen Läden gesäumten Korridor zwängen. Zunächst gelangt man zu den Aufzügen mit den Buchstaben A und B, wo die meisten Rucksacktouristen bereits erschöpft darniedersinken, eine lange Warteschlange bildend. Mit der Folge, dass die Guest Houses rasch überbelegt sind und es sich erlauben können, ihre Preise höher anzusetzen als die Konkurrenz. Außerdem hat man es dort nicht mehr nötig, Neuankömmlinge freundlich aufzunehmen und die Absteigen sauberzuhalten. Da schlagen wir uns lieber bis zu den Aufzügen C und D durch.

Die große Zahl der Guest Houses macht es unmöglich, hier eine vollständige Liste vorzulegen. Darüberhinaus wechseln ständig Namen und Besitzer.

Aufzug A: einen Bogen um das »Chungking House« schlagen: eines der teuersten bei schnoddrigem Empfang und potthäßlicher Einrichtung. Vorzuziehen sind das »Super Guest House« im 17. Stock, Tel. 368 37 67; das »Park Guest House« im 15. Stock, Tel. 368 16 89; das »Peking Guest House« im 12. Stock, Tel. 723 83 20; das »New International Guest House« im 11. Stock, Tel. 369 26 13; und das »Welcome Guest House« im 7. Stock, Tel. 721 77 93.

Aufzug B: »New Regent Guest House« im 16. Stock, Tel. 311 25 25; »Carlton Guest House«, 15. Stock, Tel. 721 07 20; »New Washington Guest House«, 13. Stock, Tel. 366 57 98; »Harbour Guest House«, 4. Stock, Tel. 721 22 07.

Aufzug C: »Tom´s Guest House«, 16. Stock, Tel. 367 92 58; »Berlin Guest House«, 14. Stock, Tel. 369 19 44; »New Osaka Guest House«, 13. und 14. Stock (C5 und C3), Tel. 311 17 02; »Garden Guest House«, 7. Stock, Tel. 368 74 14.

Aufzug D: »Royal Plaza Inn«, 5. Stock, Tel. 367 14 24; »Princess Guest House« im 3. Stock.

Namentlich Inder und Pakistani steigen gerne in den Chungking Mansions ab. Übrigens sollte man die Zimmer neben Fernsehräumen meiden; wir jedenfalls bekämen hier kein Auge zu. Die Erfahrung lehrt: es ist besser, ein Guesthouse zu wählen, dessen Besitzer an Ort und Stelle wohnt. Es wird sorgfältiger gepflegt.

Die Türen seiner Unterkunft sollte man stets abschließen und keine Wertgegenstände im Zimmer zurücklassen. Wegen der Brandgefahr ist es ratsam, in einem tieferen Stockwerk abzusteigen, aus dem man leichter fliehen kann: es sei denn, man legt Wert darauf, einen Neuaufguß des Films »Flammendes Inferno« hautnah miterleben zu dürfen. Wie man sich leicht denken kann: jene Guest Houses, die ihre Schlepper an den Flughafen schicken, sind nicht unbedingt die besten.