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Macau

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Macau: die göttliche Stadt

Riesiges Dorf mit Wolkenkratzer

Amtssprache: Portugiesisch

Der Name der Insel bedeutet »Stadt mit dem Namen Gottes« und leitet sich von der chinesischen Göttin A Ma ab. Als die ersten Portugiesen in Macau an Land gingen, fragten sie die Inselbewohner, wie der Ort heiße, und diese antworteten: »A Ma Gao« (Bucht der A Ma). Aus Amagao wurde rasch Macau.

Der einstige Vorposten europäischer Ostasienambitionen am Westufer der Mündung des Perlflusses ist eine portugiesische Enklave vor der Südostküste Chinas, 65 km südwestlich von Hongkong bzw. 113 km südlich von Kanton, und umfaßt die Halbinsel Macau sowie zwei vorgelagerte Inselchen, insgesamt also 15,5 km². Eine zweieinhalb Kilometer lange Brücke, die Ponte Macau-Taipa, verbindet Macau mit Taipa, wo gegenwärtig der neue Flughafen gebaut wird, und von dort wiederum führt ein 2,3 km langer Damm bis hinüber nach Coloane.

Die nominell portugiesische Enklave hat mit der nahen englischen Kronkolonie einiges gemein: die geographische, politische und ökonomische Lage – Macau ist wie Hongkong Freihafen – einen hohen Bevölkerungsanteil von Flüchtlingen und »kapitalistischen« Einwanderern und natürlich die Abhängigkeit vom übermächtigen roten Nachbarn ...

Verglichen mit Hongkong ist Macau ein riesiges Dorf, ungeachtet einiger Wolkenkratzer. Es ist ein Vergnügen, die reizenden engen Gäßchen zu durchschweifen. Man sollte schon mindestens zwei Tage lang bleiben, denn es finden sich noch zahlreiche Spuren des verblichenen Glanzes früherer Jahre: in Gestalt pastellfarbener Paläste, barocker Kirchen und buddhistischer Tempel, die seit so langer Zeit friedlich nebeneinander existieren, sowie respekteinflößender Festungsbauwerke.

An den Fassaden der Spielkasinos – dereinst galt Macau als steuerfreies Spielereldorado für Hongkongs Millionäre – blättert seit langem der Putz; aber sie erhalten, Tag und Nacht Stätten emsiger Betriebsamkeit, ihren zweifelhaften Ruf aufrecht. Häufig findet ein Neuankömmling keinen Platz mehr am Spieltisch, der von verbissen kämpfenden Glücksrittern umlagert ist.

Amtssprache Macaus ist nach wie vor Portugiesisch; als Umgangssprache bedienen sich die Bewohner aber längst des kantonesischen Chinesisch.