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Sehenswertes Zentrum

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Lohnenswertes im Stadtkern

Rund um die Piazza della Signoria

Rund um die Piazza della Signoria verdienen noch weitere Baudenkmäler und Stätten - wenngleich weniger spektakuläre - unsere Aufmerksamkeit.

Loggia des Mercato Nuovo: Via Porta Rossa . Errichtet im 16. Jh., mit hohen Arkaden und Eckpilastern. Berühmt wegen ihres »Ferkelbrunnens« (Fontana delle Porcellino) aus dem 17. Jh.: ruhig dem ausdrucksstarken Bronzevieh mal über den Rüssel tätscheln, was nämlich Glück bringen soll. Die Loggia beherbergt heute einen Markt für Kunsthandwerk.

Palazzo Davanzati: Via Porta Rossa 13 außer montags zu besichtigen von 9.30-12.30h. Schaut ein wenig streng drein, der Palast, verkörpert aber beispielhaft einen großbürgerlichen Wohnsitz im 14. Jh. In seinem Inneren das Museo dell´Antica Casa Fiorentina, wo Mobiliar und Einrichtung getreu der damaligen Zeit nachgebaut wurden. Ferner jede Menge Gemälde, Skulpturen, ausladende Kamine und schmuckes Mobiliar besonders gefällt uns die Aussteuertruhe. Wirklich gelungene Atmosphäre.

Palazzo Strozzi: zwischen Piazza Strozzi und Via de Tornabuoni . Ganz typisch für das wachsende Selbstbewußtsein gewisser Kreise in Florenz, die sich im 15. Jh. mit den Medici messen wollten. Fassade aus massivem Bossenmauerwer hübsch auch das Kranzgesims.

Piazza Santa Trinità : einzigartiger architektonischer Komplex, bestehend aus einer Säule in der Mitte, ursprünglich von den Carcalla-Thermen stammend, der Trinitatis-Kirche, dem Palazzo Bartolini-Salimbeni aus dem 16. Jh. mit einzelnen Anklängen an den Barock, dem festungsartigen Palazzo Spini-Ferroni aus dem 13. Jh. und dem Palazzo Gianfigliazzi.

Die Kirche Santa Trinità präsentiert sich mit einer Barockfassade, besitzt jedoch ein im Vergleich dazu bescheiden und intim anmutendes Innenleben mit einer Reihe von Fresken. In der ersten Kapelle rechts im Schiff das Crociffisso dei Bianchi aus dem 14. Jh. (Christus am Kreuz). In der zweiten Kapelle rechts vom Hauptaltar geben die Wandmalereien Ghirlandaios einen Einblick in das Leben des Hl. Franziskus und liefern nebenbei eine Menge Einzelheiten zum florentinischen Alltagsleben. Hübsch ist auch die »Geburt Christi«. Das protzige Bischofsgrab von Luca della Robbi mit seinem Keramikfries in der zweiten Kapelle links von der Apsis sollte man sich ebensowenig entgehen lassen wie das »Kruzifix« von Giovanni Gualberto aus dem 12. Jh. In einer linken Seitenkapelle fiel uns ein weiteres von Felicio Palma (1607) auf.

Santa Maria Novella: Piazza Santa Maria Novella , südlich des Bahnhofs. T. 21 01 13. Laut »Fahrplan« von 7-11.30h und von 15.30-17h zu besichtigen häufig schieben sich die Öffnungszeiten aber wegen Gottesdiensten usw. beträchtlich hinaus.

Als Bauherren zeichnen im 13. Jh. die Dominikaner verantwortlich. Beeindruckend schon die Fassade aus buntem Marmor. Auf dem alten Friedhof rechts der Kirche fanden einst Angehörige des florentinischen Adels ihre letzte Ruhestätte. Im Inneren wieder unzählige Fresken, von denen wir besonders jene im linken Schiff, gleich hinter der Kanzel, hervorheben möchten: hier unternahm Masaccio einen ersten Versuch, die Perspektive in die Malerei einzuführen. Die Fresken hinter dem Hauptaltar stammen übrigens von Domenico Ghirlandaio.

Museo de Santa Maria Novella: linker Hand der Kirche Einlaß täglich außer Freitag von 9-14h sonn- und feiertags 8-13h. T. 282 187. Eintritt sonntags frei.

Man betritt zunächst den Grünen Kreuzgang, so genannt nach den Grüntönen des verwendeten Baumaterials aus Siena. Dann gilt es, die mit Fresken aus dem 14. Jh. überzogene Kapelle der Spanier im rückwärtigen Bereich aufzustöbern. Manche zeigen noch keinerlei Spuren ihres hohen Alters. Nehmen wir uns die Zeit und entziffern wir die zahlreichen Symbole.

Das bescheidene Museum birgt u.a. Büsten-Reliquiare aus dem 14. Jh., uralte florentinische Wandteppiche, Freskenfragmente von Andrea Orcagna, hübsche Beispiele für religiöse Goldschmiedekunst und ein »Abendmahl« von Alessandro Allori.

Officina di S. Maria Novella: Via della Scala 16, nur wenige Meter von der Piazza und der Kirche S. Maria Novella. Unsere neugierigen Leser sollten unbedingt die Tür zu dieser im Jahre 1612 gegründeten Farmacia-profumeria aufstoßen, in deren historischer Ausstattung noch heute Duftwässerchen, Pommaden, Seifen und Shampoos auf rein pflanzlicher Basis hergestellt werden. Der Katalog dieser einzigartigen Apotheke versetzt uns ins Träumen, und nicht nur uns: Queen Elisabeth soll hier ihre sämtlichen Toilettenartikel beziehen. Nach einer Packung Aspirin besser nicht fragen: mit so billigem Plunder gibt sich hier keiner ab. Auch Fotografieren ist nicht gern gesehen.

San-Lorenzo-Kirche: Piazza San Lorenzo . T. 21 66 34. Täglich von 8-12 und 15.30-17.30h geöffnet (sonntags nur nachmittags).

Eine der künstlerisch bedeutendsten Kirchen von Florenz, deren Inneres mehr als einen flüchtigen Blick wert ist. Brunelleschi, der auch den Einfall mit der Kuppel für die Kathedrale hatte, leitete 1425 die Bauarbeiten. Die Beschäftigung dieses Stararchitekten erklärt sich damit, dass San Lorenzo die Pfarrkirche der Medici war. Nach seinem Tod zog man andere Architekten heran, um die Fassade zu vollenden (darunter Michelangelo), doch kapitulierten sie vor technischen Problemen und ausbleibendem Marmornachschub. Das Innere der Basilika weist drei Kirchenschiffe auf. Die kalte, elegante Marmorverkleidung erzeugt einen Eindruck von Gleichgewicht und Harmonie, da alle Proportionen auf mathematisch exakten Maßverhältnissen beruhen.

Hinten im linken Seitenschiff die alte Sakristei, die wir uns nicht entgehen lassen wollen, waren hier doch Brunelleschi und Donatello mit vereinten Kräften am Werk. Da konnte ja nur eines der größten Meisterwerke der Renaissance entstehen. Allein die wundervollen Bronzereliefs an der Türen lohnen sich. Gleich links vom Eingang entdecken wir die Sarkophage der Söhne Cosimo des Älteren, für deren kostbare Ausführung in Porphyr und Bronze Verrochio verantwortlich zeichnet. In der Mitte der Sakristei ruhen die Eltern Cosimo des Älteren in einem weißen Marmorsarkophag. Alles weitere ist ein Werk Donatellos: das kleine Waschbecken in der linken Kapelle, der Cherubim-Fries, die Medaillons in der Kuppel, die Evangelisten in den Tympanons, die Terrakotta-Basreliefs über den Bronzetüren und die Büste auf dem Möbel rechts vom Eingang.

Die zweite Kapelle links vom Chor haben Schüler Ghirlandaios mit drei Heiligen verschönt. In der ersten Kapelle links des Chors eine liebliche Marienstatue aus bemaltem Holz, ein Werk des 14. Jhs. Links unten stellt Bronzino in einem Kolossal-Fresko das »Martyrium des hl. Laurentius« dar.

Im Chor auf den prunkvoll inkrustierten Marmorhauptaltar aus dem 16. Jh. achten. Donatello brachte über der Tür zum Kreuzgang eine Kanzel an. Im Kirchenschiff rechts unten in der zweiten Kapelle versteckt sich die »Hochzeit Mariens« von Rosso Fiorentio.

Der Kreuzgang: Zutritt über die Martelli-Kapelle, wo Donatello seine letzte Ruhestätte fand, oder von außen auf der Kirchenseite durch denselben Eingang, der auch zur Laurentiana führt.

Biblioteca Laurentiana: Piazza San Lorenzo 9. T. 21 07 60. Vestibül außer sonn- und feiertags von 9-13h geöffnet. Eintritt frei. Gegründet von Cosimo dem Älteren, wurde das Vestibül unter Lorenzo dem Prächtigen von Michelangelo und Ammanati ausgemalt. Hier befinden sich unschätzbare Handschriften von Vergil, Petrarca und Autographe Leonardo da Vincis. Auf die Sonderausstellungen achten.

Cappelle Medicee (Medici-Gräber): Piazza Madonna degli Aldobrandini, hinter der San-Lorenzo-Kirche . T. 21 32 06. Geöffnet von 9-14h (sonn- und feiertags nur bis 13h). Montag Ruhetag. Hoher Eintritt.

Die riesige Krypta von San Lorenzo beherbergt zahlreiche (Wand)Grabmäler von Angehörigen der Medici-Familie. Jene der Großherzöge, als Idealgestalten in Nischen über ihren Sarkophagen aus ägyptischem Marmor sitzend dargestellt, erzeugen unter der Kuppel eine düstere, pompöse Stimmung. Die vielen Blumensträuße verstärken den Eindruck, sich auf einer Beerdigung zu befinden.

In der Nähe des Ausgang führt ein Gang zur Grabkapelle mit den Medici-Gräbern, einem Hauptwerk Michelangelos.

Palazzo Medici-Riccardi: Via Cavour . Zutritt von 9-12.30h und 15-18h sonn- und feiertags von 9-12h. Mittwoch geschlossen.

Dieses düstere Gebäude aus der florentinischen Renaissance, das Michelozzo im 15. Jh. im Auftrag des Stadtherren von Florenz, Cosimo des Älteren, erbaute, war die erste große Residenz der Medicis, die sie in der Folgezeit an die Riccardi abtraten. Heute residiert hier die Präfektur, doch Hof und kleiner Garten, wo die Hochzeit von Lorenzo il Magnifico und Clara Orsini stattfand, sind frei zugänglich. In den ersten Stock steigen, um die Galerie und den Festsaal zu besichtigen, den Luca Giordano mit einer atemberaubenden »Apotheose der Familie Medici« versehen hat. Unter Glas ruht eines der bekanntesten Werke Filippo Lippis, natürlich wieder eine »Muttergottes mit Jesuskind«. Mit etwas Glück gelangen wir möglicherweise auch in die mit Fresken von Gozzoli geschmückte Kapelle (Eintritt nur in kleinen Gruppen).