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Dante & Bargallo

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Dantes Haus und andere sehenswerte Orte

Wo geht´s zur Hölle?

Dante-Haus: Richtung Osten, nur wenige Schritte von Orsanmichele Via dante Alighieri, Ecke Via Santa Margherita . T. 28 33 43. Geöffnet von 9.30-12.30 und 15.30-18.30h. Mittwochs kein Einlaß Eintritt frei. Anbei ein bescheidenes Museum.

Hier soll der größte italienische Dichter, Dante Alighieri (1265-1321), seinen ersten Schrei getan haben. Dante-Gesellschaften verbreiten bis heute seinen Ruhm im In- und Ausland und die Società Dante Alighieri mit Hauptsitz in Rom dient der Erhaltung und Verbreitung der italienischen Kultur. Bevor es so weit kommen konnte, bedurfte es freilich herausragender Leistungen und eines bewegten Lebens. Hier nur skizzenhaft einige Stationen.

Im zarten Alter von neun Jahren bekommt Dante zum erstenmal Beatrice zu Gesicht, die er später u.a. in seiner »Göttlichen Komödie« verherrlicht. Nach dem Tod seiner Geliebten 1290 sucht er Trost im Studium der Philosophie und Theologie und vermählt sich 1295 mit einer anderen. 1298: Dante kämpft in den Reihen der guelfischen Bürgerwehr gegen die Ghibellinen von Arezzo 1296: Dante bekleidet verschiedene Ämter im Rat der Stadt Florenz und wendet sich gegen Einmischungsversuche des Papstes 1302: die streng päpstliche Partei der »schwarzen Guelfen« verbannt und verurteilt ihn kurz darauf zum Tode. Dante ist zu einem Wanderdasein gezwungen und verbringt seine letzten Lebensjahre in Ravenna. Sein Hauptwerk, die »Göttliche Komödie« (Divina Commedia), stellt eine sinnbildliche Gestaltung des christlichen Weltbildes dar. Reichtum und Schönheit der Sprache dienen bis heute Italien als kulturelles Aushängeschild in der Welt.

Ponte Vecchio : älteste und berühmteste Brücke der Stadt, zugleich auch die einzige, die der Zerstörungswut der Deutschen entging, als diese 1944, die Amerikaner dicht auf den Fersen, Richtung Norden zurückwichen. Wenn die Brücke auch keinen Schaden nahm, die alten Stadtviertel dies- und jenseits des Flusses wurden gründlich zerstört. Sie sind zwar wieder aufgebaut worden, geben sich allerdings nicht den Anschein einer originalgetreuen Nachbildung. Die Brücke verband einst zwei Geschäftsviertel die natürliche Folge war, dass sich jede Menge Läden auf ihr niederließen, manche sogar übers Wasser hinausragend, indem sie die beiderseits angebauten hölzernen Brückenhäuschen ausnutzten. Die Metzger wurden die ersten »Pächter«. Sie pflegten ihre Fleischabfälle hinter sich ins Wasser zu werfen, weswegen man sie verjagte und an ihre Stelle Schmuckhändler zuließ, die bis heute dort geblieben sind. Der Ponte Vecchio ist nur um Haaresbreite dem Arnohochwasser von 1966 entgangen.

Chiesa Badia : in der Nähe des Bargello an sich geöffnet von 9-12h und 16-18h, sonntags von 16.30-18h. Für die prachtvollen Deckenskulpturen benötigten die Künstler siebenundzwanzig Jahre. Also: Licht an, bitt´ schön!

Bargallo-Museum

Bargello-Museum: Via del Proconsolo 4 . T. 21 08 01. Geöffnet von 9-14h (sonntags bis 13h), montags geschlossen.

Das nationale Skulpturenmuseum residiert in einem herrschaftlichen Palast aus dem 13. Jh. (auch Palazzo del Podestà genannt), dessen strenge Fassade ein fast sechzig Meter hoher Turm mit Zinnen überragt. Der Amtsitz des Podestà, der zur Zeit der Florentiner Demokratie die Interessen des Volkes vertrat (Ende 15. Jh.), wurde später als Gericht, Gefängnis und Folterkeller zweckentfremdet.

Im eleganten Hof Werke von Bartolomeo Ammannati und der »Kleine Fischer« von Vincenzo Gemito. Die feingearbeitete »Kanone von San Paolo« (1638) ist ein Fall für sich. Statt »Kunst am Bau«, »Kunst an der Kanone«.

Trecento-Saal: florentinische Kunst aus dem 13. und 14. Jh. Tino de Camaino zeichnet für eine sehenswerte »Muttergottes mit Kind« (und steifem Hals) verantwortlich weitere Werke von Simone di Francesco Talenti.

Cinquecento-Saal: hier der »Bacchus« von Michelangelo, die »Madonna mit Jesuskind und dem heiligen Johannes« von Rustici, die »Büste Cosimo I.« von Benvenuto Cellini, ein besonders kunstvolles Werk, der »Merkur« Giambolognas, »Moses und die eherne Schlange« von Danti und Skulpturen von Tribolo, Jacopo Sansovino, Francavina usw.

Im ersten Stock

Neben einer umbrischen »Madonna der Barmherzigkeit« aus polychromem Holz (15. Jh.) findet sich hier eine schöne Sammlung kleiner Elfenbeinarbeiten, wunderbare Detticos, Reliquiare, Bischofsstäbe und Kassetten.

»Muttergotttes mit Jesuskind« von Dierik Bouts »Der Tod und das Mädchen« von Hans Baldung Grien. Der Chor wartet mit tollen Fresken, Schmuck, Majolika aus Limoges, Schlössern und getriebenen Türklopfern auf. Weiter Werke des Meisters der Katharina-Legende (»Verkündigung und Darstellung im Tempel«), eine »Groteske« von Alessandro Allori, religiöse Kunst aus dem Limousin in Grubenschmelz.

Saal mit polychromer Majolika und Kunstgewerbe, z.B. ein sizilianisches Signalhorn (Olifant) aus Elfenbein (11. Jh.), alte Wandteppiche und Gewebe, türkische Helme aus dem 15. Jh.

Im weiträumigen Skulpturensaal kommen die Meisterwerke Donatellos (der berühmte »David«), Ghibertis (die Bronzetüren des Baptisteriums) und Brunelleschis voll zur Geltung. Eine Besonderheit sind die bemalten Hochzeitstruhen.

Loggia: Tierplastiken von Giambologna (Eule, Adler, Truthahn - der Mann muß echt einen Vogel gehabt haben). Im Glas- und Keramiksaal eine »Muttergottes mit Kind« von Sansovino. Erwärmen können wir uns auch für die Castelli-Serie aus dem 16. Jh. mit ihren satten Blautönen.

Zweiter Stock

Hier befanden sich die Ateliers von Luca und Andrea della Robbia sowie von Buglioni, den Altmeistern der emaillierten Terrakottakunst.

Prächtiger Waffensaal mit Sätteln aus Bein und ziseliertem Elfenbein, Musketen und Armbrüsten mit Schildpatt, Gold- und Elfenbeineinlagen, Rüstungen, persischen und türkischen Waffen aus dem 15. bis 17. Jh., Gemälde von Soldani, Tommaso Fiamberti, Mino de Fiesole und den »David« von Verrochio. Und dann gibt es da noch einen Saal mit kleinen Bronzefiguren ...