Jubiläum des DAI in Rom
Deutsche Archäologische Institut - Rom
Archäologie, Ausgrabungen in Italien
Um die Antike lebendig zu machen Abo - Forschungsstätte mit Geschichte: Das Deutsche Archäologische Institut in Rom feiert seinen 175. Geburtstag
Sie graben und forschen im römischen Kolosseum ebenso wie in Pompeji, in der altgriechischen Siedlung Selinunt auf Sizilien ebenso wie in Karthago bei Tunis: Experten des Deutschen Archäologischen Instituts Rom. Am heutigen Mittwoch feiert dieses älteste ,,Istituto Germanico" am Tiber seinen 175. Geburtstag - mit einem Festakt und, in den Tagen danach, mit einem Kolloquium zum Thema ,,Stadtverkehr in der antiken Welt". Das DAI Rom, wie man es kurz nennt, gilt als wichtigste Forschungsstätte für die internationale Archäologie. Es hat durch Grabungen, Vorträge und Publikationen wesentlich dazu beigetragen, das großartige bauliche Erbe des Altertums bekannt- und damit gleichsam lebendig zu machen.
Begonnen hatte alles 1829, als eine Gruppe von Altertumskundlern in Rom ein ,,Istituto di corrispondenza archeologica" gründeten. Der Zweck: Sammlung und Publikation der rasch wachsenden Entdeckungen. Aufnahme fand man in der preußischen Gesandtschaft. Zwar wurde die Direktion 1833 nach Berlin verlegt, aber das römische Zentrum setzte seine Studien - etwa über etruskische Gräber und antike Skulpturen - fort. Später beteiligte es sich an den italienischen Grabungen in Pompeji.
Seit 1964 hat das DAI Rom seinen Sitz in einem Neubau nahe der Via Veneto. Mit genügend Platz für die Fotothek und die beispiellos umfangreiche Fachbibliothek. Das Schwergewicht liegt heute auf der ,,Feldforschung", speziell im Blick auf topographische und architektonische Fragen. Im Kolosseum untersucht man die Technik zur Veranstaltung der Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen; in Teano gewinnt man Aufschlüsse über das altrömische Theaterwesen, und in Paestum steht ,,Bauforschung an den griechischen Tempeln" auf dem Programm. Das römische Zentrum ist heute nur eine "Abteilung" des dem Auswärtigen Amt unterstehenden ,,Deutschen Archäologischen Instituts", das noch neun weitere Außenstellen hat. Aber der römische Direktor Dieter Mertens betont: ,,Unser Institut nimmt durch seine Tradition wie durch den Reichtum seiner Sammlungen eine besondere Stellung ein."