Neuwahlen: Wann und Wer?
III. Zwei Konkurrenten und ein Joker: Berlusconi, Prodi und Dini
Neuwahlen
Im nächsten Jahr wird es aller Voraussicht nach zu Neuwahlen kommen. Die Erfüllung des sog. Vier-Punkte-Programms sollte eigentlich den Zeitpunkt für die nächsten Wahlen bestimmen. Da aber auch darüber in Italien keine Einigkeit herrscht, hat Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro am 23. IX. versucht, klärend in die Debatte einzugreifen, indem er sich für vorgezogene Neuwahlen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ausgesprochen hat. Da in diese sechs Monate die italienische EU-Ratspräsidentschaft fällt, stößt das Vorhaben bei den EU-Partnern nicht auf Begeisterung. Dini erklärte deswegen am Rande des EU-Gipfeltreffens von Mallorca, dass Wahlen kurz vor Ende des ersten Halbjahres auch machbar seien.
Wer ist dabei?
Wann die Wahlen tatsächlich stattfinden werden, ist dennoch weiterhin unklar, denn es gab in den letzten neun Monaten einige Verlautbarungen von dieser Qualität. Unklar ist außerdem, wer die entscheidenden Konkurrenten sein werden. Nur einer ist sicher dabei: Romano Prodi, der Führer des Mitte-Links-Wahlbündnisses. Über Berlusconi lassen sich verschiedenste Vermutungen anstellen, da in der Presse die verschiedensten Dinge zu lesen sind. Es wird spekuliert, ob er sich einen Kandidaten für das Amt des Premierministers sucht, um sich der Parteiarbeit und/oder seinem Konzern zu widmen. Andere Journalisten glauben nicht, dass er ernsthaft erwägt, nicht persönlich zu kandidieren. Weitere Spekulationen richten sich auf die Frage, ob Lamberto Dini selbst kandidieren wird bzw. darf, und so eine moderate, dritte Kraft zwischen Rechts und Links entstehen kann. Dini selbst hält sich bedeckt.
Zweifelsohne stellen diese drei Politiker jedoch die derzeit wichtigsten Persönlichkeiten der italienischen Politik dar, weswegen sie hier kurz vorgestellt werden.