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Innenstadt

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Sehenswürdigkeiten

Sechshundert Jahre alte Mosaik Gemälde und schneeweißer Marmor

Piazza del Duomo : Kathedrale und Campanile bilden eine Mischung aus weißem, rotem und grünem Marmor, der klassischen architektonischen Trilogie. Der weiße Marmor stammt aus Carrara, der rote aus Maremma und der grüne aus Prato. Die Türen des Baptisteriums sind in Bronze kostbar ziseliert. Warum alle dieses olle Zeugs angucken wollen, wissen wir auch nicht; ist doch so alt!

Campanile: T. 230 28 85. Zutritt im Sommer von 8.30-19h, im Winter (1. November bis 31. März) 9-17.30h. Vierzig Minuten vor Feierabend darf keiner mehr rauf. 84 m hoch, von Giotto begonnen und sicher einer der schmucksten Italiens. Die sich abwechselnden, verschiedenfarbigen Marmorbänder in florentinischer Manier und die Fensteröffnungen, welche die wuchtige Masse auflockern, lassen den Bau zu einem Meisterwerk geraten.

Wer den Mut besitzt, die rund vierhundert Stufen bis in den vorletzten Stock hochzukeuchen, wird´s nicht bereuen. Oben entschädigt ein fantastisches Panorama für die vergossenen Schweißperlen.

Duomo : Einlaß von 7.45-12.45h und von 15-18.30h. In Shorts und Bermudas Gewandete finden keinen Eintritt! Recht so.

Die Fassade spiegelt den architektonischen Formenreichtum der damaligen Zeit wider: Rosetten, Steinmetzarbeiten, Nischen, Marmorstein in unterschiedlichen Farben usw. Der Bau der Kuppel war ein echtes Problem. Mehrere Anläufe wurden unternommen und schrammten alle haarscharf am Einsturz vorbei. Doch dann kam Brunelleschi, ein Bildhauer, der sich für Architektur interessierte. Er unterbreitete dem Magistrat den abenteuerlichen Vorschlag, eine eiförmige Kuppel mit Doppelschalen zu bauen. Das Ganze sollte sich lediglich auf Klettergerüste ohne Streben stützen, als eine wachsende, selbsttragende Konstruktion. Man hielt ihn für verrückt, er dagegen tüftelte statische Berechnungen über den Widerstand und die Kräfteverhältnisse im Material aus und errichtete die Kuppel schließlich ohne Zuhilfenahme von Rüstbogen und Armierungen, was zuerst Protest und später allgemeine Bewunderung hervorrief. Als Michelangelo ein Jahrhundert später an der Peterskirche im Vatikan werkelte, ging ihm Brunelleschis Kuppelmodell nicht aus dem Sinn.

Das Innere des Doms ist von größter Schlichtheit. Michelangelos »Pietà«, die er im Alter von achtzig Jahren schuf und für sein eigenes Grab bestimmt hatte, ist vorübergehend ins Museo dell´Opera del Duomo umgezogen.

Baptisterium : Einlaß 9.30-12.15h und 13-18h; sonntags geschlossen. Im Mittelalter hatten die Ungetauften nicht das Recht, eine Kirche zu betreten. Deswegen wurden die Baptisterien häufig außerhalb des Kirchengebäudes angefügt, wie in Pisa beispielsweise.

Der unsterbliche Bildhauer Ghiberti hatte zunächst eine Laufbahn als Goldschmied absolviert, wovon die drei Bronzetüren, wahre Meisterwerke, beredtes Zeugnis ablegen. Die Arbeit ist von einer unglaublichen Präzision und Naturtreue. Szenen aus der Bibel schmücken das Portal gegenüber des Doms, darunter die besonders gelungenen »Trompeten von Jericho«. Bemerkenswert sind die Menschenmengen, auf äußerst begrenztem Raum dargestellt, in diesen gleichsam einbrechend und ihn mit Leben erfüllend. Die Darstellung erinnert sehr an die mittelalterliche Malerei. Die Kunst der Perspektive und der Augentäuschung hat hier ihren ersten Ritterschlag davongetragen. Kein Wunder, dass Ghiberti zur Fertigstellung der ersten Pforte fünfundzwanzig Jahre gebraucht hat!

Würdigen wir auch das sechshundert Jahre alte Mosaik im Inneren. Im unteren Teil, rechts von der Christusdarstellung, das zum klassischen Repertoire gehörige »Jüngste Gericht«, wo sich Ungeheuer und Teufel an menschlichen Bösewichtern laben. Hätten sie halt auf ihre Eltern, den Schullehrer und den Pfarrer gehört!

Museo dell´Opera del Duomo: Piazza del Duomo 9 , T. 21 32 29; Einlaß von 9-18h (zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober bis 19.30h), an Feiertagen nur von 10-13h. Sonntags geschlossen.

Hier hat man eine Reihe von Werken beieinander, die vormals Duomo und Baptisterium zur Zierde gereichten. Ein Saal ist auch der Dombautechnik gewidmet; ferner Ausstellungen von Reliquiaren und illuminierten Meßbüchern.

Im Zwischengeschoß die berühmte unvollendete »Pietà« Michelangelo;s von Anno 1550, die in ihrer Einzigartigkeit um so expressiver wirkt. Der damals Achtzigjährige hatte sie für seine eigene Grabstätte vorgesehen, verwarf das Werk schließlich, weil er zulange an ihm gearbeitet hatte, ohne seiner künstlerischen Vision Gestalt verleihen zu können.

Oberer Raum: »Die Sänger« (la Cantoria) von Luca della Robbia;, gegenüber Donatello;s »Empore«. Eine gute Gelegenheit, zwei verschiedene Stile aus derselben Zeit zu vergleichen. Der strenge, klassische Stil Luca della Robbias kontrastiert mit den heiteren, verspielten, lebensfrohen Werken Donatellos. Von Donatello stammt auch die berühmte »Maria Magdalena« in Holz.

Nun zum Saal der Medaillons gleich nebenan: die hier ausgestellten Flachreliefs, Kartuschen und Medaillons von Andrea Pisano; und Luca della Robbia stammen vom Campanile des Duomo und stellen Kunst, Wissenschaften, Institutionen, Tugenden, die Philosophie und die Genesis dar.

Saal der frühen religiösen Malerei: »Szenen aus dem Leben des heiligen Zanobi« von Maestro da Bigallo;, ein »Martyrium des heiligen Sebastian« von Giovanni del Biondo;, der an Pfeilen nicht gespart hat, kleine Wandteppiche mit dem Leben Johannes des Täufers, Altarkreuz des heiligen Johannes aus dem 15. Jh. und vier Schinken von Lorenzo Ghiberti;, die ursprünglich im Baptisterium hingen (»Kain und Abel«, »David«, »Schöpfungsgeschichte«).