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Santa Croce

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Basilika und Museo dell´Opera di Santa Croce

Die interessanteste Kirche in Florenz

Basilika Santa Croce: östlich der Piazza della Signoria. T. 24 46 19. Zutritt von 8-12.30h und 15-18.30h; sonntags von 15-17.30h.

Die vielleicht interessanteste Kirche in Florenz wird von Touristen zu Unrecht oft vernachlässigt. Santa Croce erhebt sich am Ende eines charakteristischen Platzes, gesäumt von Palais mit eleganten Auskragungen. Der Palazzo dell´Antella weist u.a. noch Überreste hübscher Fresken auf. Wer hier ins Träumen geraten will, sollte sich so früh wie möglich auf die Socken machen ... bevor die organisierten Touristenwellen über seinem Kopf zusammenschwappen.

Zurück zu Santa Croce: der Bau stammt eigentlich aus dem ausgehenden 13. Jh., aber die Fassade datiert aus dem vorigen Jahrhundert. Ein Davidstern erinnert daran, dass einer der Baumeister Jude war. Ein nachahmenswertes Beispiel friedlicher Koexistenz, nicht wahr? Wobei anzumerken ist, dass selbstverständlich alle Religiösen Verrückte sind. Santa Croce verdankt im übrigen einen Großteil seiner Berühmtheit den zahlreichen illustren Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben und die Kirche zu einem richtigen Pantheon werden lassen: darunter keine geringeren als Michelangelo, Machiavelli, Galilei oder Rossini.

Gleich am Eingang auf der rechten Seite eine Skulptur, die Bartholdi zu seiner Freiheitsstatue in New York inspiriert haben soll. Das Innere der Kirche wirkt übrigens besonders weit, schlicht und stilistisch streng. Den Fußboden bedeckt eine Reihe von Grabplatten aus Marmor. Beginnen wir unseren Rundgang auf der rechten Seite (mit Blick zum Chor), so stoßen wir nach und nach auf die Grablege Michelangelos - ein Werk Vasaris - den Kenotaph Dantes, dessen Gebeine in Wirklichkeit in Ravenna ruhen, die Grabmale des Dichters Alfieri (von Canova), Machiavellis und zuletzt auch Rossinis.

Am Ende des rechten Querschiffs die Baroncelli-Giugni-Kapelle, mit Fresken von Taddeo Gaddi (1332), dem begabtesten Schüler Giottos - wenngleich die »Krönung der Jungfrau Maria« am Altar die Signatur Giottos trägt.

Links führt ein Gang zur Medici-Kapelle, welche ihrerseits eine grazile »Muttergottes mit Kind« aus Terrakotta von Andrea della Robbia aufzuweisen hat. Hübsch gearbeitete und mit Intarsien versehene Türen öffnen sich auf die Sakristei mit Freskenschmuck an den Wänden. Ein Leckerbissen fürs Auge auch das schmiedeeiserne Gitter vor einer kleinen Kapelle.

Ein anderer Gang führt zur Kürschnerschule im hinteren Teil der Kirche geöffnet von 9-12.30h und von 15-18.30h, sonntags bis 18h. Vor mehreren Jahrhunderten von Franziskanermönchen gegründet, kamen schon immer junge Männer in Scharen von weither, um das Lederhandwerk zu erlernen. Auch heute sieht man sie nach althergebrachter Art in ihrer schönen Werkstatt arbeiten - wer hat schon einen mit Wandmalereien von Giotto veredelten Arbeitsplatz? Alle möglichen Lederartikel werden verkauft, zu jedem Preis, für jeden Geschmack (VISA-Card wird aktzeptiert).

Zurück ins Kirchenschiff: in der ersten Kapelle rechts vom Chor der »Tod des Hl. Franziskus« von Giotto, dem es hier gelungen ist, die Figuren reliefartig herauszuarbeiten. In der Kapelle nebenan »Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers« vom nämlichen Künstler.

Ein Blick hinauf zum Altar des Chors: eine »Muttergottes mit Kind«, großes Polyptychon aus dem 14. Jh., ein riesiges gemaltes Kruzifix sowie Fresken in den Gewölbebögen.

In der vierten Kapelle links vom Chor lohnt ein Altaraufsatz aus emailliertem Terrakotta, noch einmal näher hinzuschauen. Aus welch begabter Familie dieser Giovanni della Robbia doch stammte! Kurz vor Verlassen der Kirche noch das Grabmal Galileis, der Grabstein Lorenzo Ghibertis - Erschaffer der Portale zum Baptisterium - sowie die Gedenktafeln für Raffael - bestattet in Rom - und Leonardo da Vinci, der im französischen Amboise seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Museo dell´Opera di Santa Croce: Zugang neben der gleichnamigen Kirche T. 24 46 19., und zwar von 10-12.30h und von 14.30-18.30h. Im Winter gelten geänderte Zeiten: 10-12h und 15-17h. Mittwochs kein Einlaß. Wir verweisen auf die Pazzi-Kapelle ganz hinten, der Renaissance und Brunelleschi zuzurechnen, dem wir ja bereits bei der Beschreibung der Duomo-Kuppel begegnet sind. Im Innern herrscht eine karge Strenge, aufgelockert durch Terrakotta-Medaillons von Luca della Robbia.

Beim Verlassen der Kapelle links der große Kreuzgang ... ebenfalls von Brunelleschi. Das ehemalige Refektorium wurde zum Museum umgestaltet und enthält eine Reihe von Exponaten, die früher in der Kirche selbst zu bewundern waren. Ferner Überreste eines Freskos von Orcagna, »Die Hölle und der Triumph des Todes«, und die berühmte Christusdarstellung Cimabues. Trotz Restauration weist sie immer noch Spuren des sintflutartigen Hochwasser im Jahre 1966 auf.