Arezzo
Alte Etruskerstadt
Ehemalige Heimat eines kunstsinniges, nicht-indogermanisches Völkchens
Die alte Etruskerstadt sah den Diplomaten und »Liebhaber verfeinerten Lebensgenusses« Gajus Maecenas das Licht der Welt erblicken, dessen Tätigkeit als Förderer der Künste und Literatur unter Augustus seinen Namen sprichwörtlich machte (Mäzen = Kunstgönner). Hier kamen auch Guido d´Arezzo, Erfinder der Notenschrift, der große Liebeslyriker Francesco Petrarca und Pietro Aretino, dessen gepfefferte erotischen Schriften schon die Zeitgenossen erfreuten, sowie der Maler und Kunsthistoriker Vasari zur Welt. Das ganze Mittelalter über war Arezzo Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen den beiden Rivalen Siena und Florenz. Arezzo birgt einige Erinnerungen an seine große Zeit, mit denen man sich mindestens einen halben Tag lang befassen kann. Wir befinden uns hier glücklicherweise auch etwas abseits der touristischen Trampelpfade.
Verkehrsamt: Viale Michelangelo, rechts vom Bahnhof (Stazione).
Arezzo und die Etrusker
Arezzo (oder Arretium) war Teil des etruskischen Zwölfstädtebundes aus Caere (heute Cerveteri), Tarquinii (Tarquinia), Populonia, Rusellae (Roselle), Vetulonia, Volaterrae (Volterra), Cortona, Perusia (Perugia), Clusium (Chiusi), Volsinii (Bolsena) und Veji. Die Herkunft der Etrusker liegt übrigens im Dunkeln; fest steht, dass es sich um ein kunstsinniges, nicht-indogermanisches Völkchen gehandelt haben muß. Der Einfluß der etruskischen Stadtstaaten reichte übrigens bis in die Poebene (Bologna, Mantua) und nach Kampanien (Santa Maria Capua Vetere). Sie stellten 575-470 sogar den König in Rom.