Adam und Eva

Evolutionslehre Darwins vom Lehrplan gestrichen

Aus der Rippe

Ende April wurde ohne Vorwarnung und Debatte die Evolutionslehre Charles Darwins aus dem Lehrplan für 13- und 14-jährige Schüler gestrichen und stattdessen wieder eine jahrtausendealte "Theorie" präsentiert - die biblische Schöpfungsgeschichte, die der Vorstellungskraft nomdisierender Ziegenhirten vor 2000 Jahren entsprang. Sie besagt: Adam und Eva wurden von Gott geschaffen, Eva aus der Rippe Adams usw., womit bewiesen ist, dass das Weib ja offensichtlich nicht dem Manne ebenbürtig ist und folglich u.a. schweigen solle, zumindest bis heute in der heiligen römisch-katholischen Kirche.

Die Lehrplanänderung führte zu einem Appell von 30.000 Professoren, Forschern und Intellektuellen, darunter Nobelpreisträger, gegen das Dekret des Bildungsministeriums. "Unglaublich, wir drehen die Uhr um 1000 Jahre zurück", empört sich Renato Dulbecco, Nobelpreisträger für Medizin.

Für die "Kleinen" Italiens gilt wieder die Bibelgeschichte, nach der Gott Himmel und Erde, Tiere und Menschen innerhalb von sechs Tagen schuf. Später auf weiterführenden Schulen soll dann die "prosaische" Lehre des Briten Darwin (1802- 1882), der vor fast 150 Jahren das Bild des Menschen revolutionierte, gelehrt werden.

Gemäß seiner Lehre hätten sich Tiere und Menschen in Jahrmillionen durch natürliche Auslese entwickelt. Und das wird wohl nur noch von Christlichen Fundamentalisten bezweifelt und ist außer in Italien wohl sonst nur noch in Lehrplänen eines oder zweier US-Bundesstaaten zu finden.