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Doogort

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Doogort

Heinrich Bölls Heimat für zwanzig Jahre

Badeort an der Nordflanke der Insel, 4 km vor Keel. Bis zum unberührten Strand arbeiten sich nur wenige Fremde vor. Mit einem gemieteten Boot lassen sich die rund zwei Meilen weiter nordwestlich in den Felsen verborgenen Seals Caves erforschen.



Essen und schlafen

Gut und preiswert

— Valley House Hostel: private Jugendherberge auf einem traumhaften Fleckchen Erde. T. 47 204. Hinter Doogort der Straße Richtung Valley folgen und nach ein paar hundert Metern nach rechts auf einen hügelaufwärts steigenden Weg abbiegen. Die einstige Residenz eines Landlords diente als Hotel, bevor sie schließlich als Jugendherberge Karriere machte. Betrieb vom 1. April bis zum 1. November. Die Einrichtung hat man in ihrem ursprünglichen Zustand belassen. Im Speisesaal ziehen sofort der schwere Kamin und der alte Schinken an der Wand, vom Großvater selbst gemalt – ist ja nun auch billiger so – die Aufmerksam auf sich. Zierde des Treppenhauses ist das kunstvoll geschnitzte Geländer. Gruppenschlafräume und auch einige wenige Doppelzimmer. Bei den sanitären Anlagen merkt man etwas zu deutlich, dass der Betrieb auf Massenunterkunft ausgerichtet ist. Obendrein blättert inzwischen auch die Wandfarbe stellenweise ab. Die heutigen Herbergseltern, Kinder des reizenden Ehepaares, das einst die Unterkunft leitete, haben rasche Abhilfe in Aussicht gestellt. In der hauseigenen Bar kann man sich im Billard- und Dartspielen versuchen. Vorm Haus glitzert ein Forellenteich. Bei O´Malley´s lassen sich die nötigen Angelutensilien mieten. Alles in allem eine gute Adresse, wenn einem Komfort weniger wichtig ist.

— Lavelle´s Camping Park: am Strand. T. 47 232. Vom 1. Juni bis zum 10. September geöffnet.

— Camping Seal Caves: zwischen Doogort Beach und Slievemore Mountains. T. 43 262. Vom 1. April bis 30. September. Eine Spur billiger als vorhergenannter Platz.



Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten

— Geisterstadt Slievemore: von Keel über die Straße nach Doogort zu erreichen. Ihr rund 2,5 km bis zum Friedhof folgen, dann nach links abbiegen.

Von Dooagh gelangt man am besten zu Fuß hin, oder man braucht ein recht stabiles Gefährt, da ein Stück des Weges über eine holprige Schotterstraße führt. Nehmen wir also den unauffälligen Weg, der hinter dem Wave Crest Hotel beim Wegweiser zum Atlantic Hotel seinen Anfang nimmt. Nach 2 km taucht links ein Steinbruch auf, nach weiteren zweihundert Metern sind wir am Ziel. Damit es kein Mißverständnis und enttäuschte Erwartungen gibt: was wir dort sehen, ist von keinerlei kunstgeschichtlicher oder historischer Bedeutung. Es handelt sich um ein Dutzend Häuser, von denen größtenteils nur noch die Grundmauern stehen, traurige Zeugen einer lebendigen und geschäftigen Siedlung vor der Großen Hungernot. Die bedrohliche Nahrungsknappheit trieb die Menschen in Scharen aus ihren Dörfern. Schon von weitem jagt einem der Anblick der Geisterstadt einen Schauer über den Rücken. Bei schlechter Witterung übrigens nur mit Gummistiefeln zu bsichtigen, da man sonst im Morast versinkt.

— Leichte und beschauliche Wanderung auf engen Pfaden und entlang zugänglicher Küstenstreifen. Man besorge sich die Inselkarte, die das Fremdenverkehrsamt von Achill Sound herausgibt.

Abmarsch von Buncarry, einem Ort zwischen Keel und Cashel. Die erste rechts in Richtung Bulls Mouth, danach dem Gestade bis zur Ridge Point folgen. Wem der Kieselstrand die Fußsohlen blasig zu reiben droht, der nehme den unbefestigten Weg nebenan bis zur Landspitze. Dann den Strand entlang bis zu den Felsen. Von dort zurück zunächst nach Dooniver und sich zur Belohnung einen Irish Coffee im Atoka genehmigen.

— Dooagh dient auch als Ausgangspunkt für die Wanderung auf den 655 m hohen Mount Croaghaun, der auf seiner Westflanke beängstigend steil ins Meer abfällt. Als Entschädigung für Schweißtropfen und müde Knochen winkt ein tolles Panorama. Bei klarer Sicht präsentieren sich die Halbinsel Mullet, der Mount Croagh Patrick und die höchsten Gipfel Connemaras in vollendeter Schönheit. Der Aufstieg beginnt am Strand der Keem Bay. Von dort hinauf auf die Felsen und auf diesen bis zur nordwestlichen Landspitze entlangbalancieren. Gebührenden Abstand zum Abgrund halten und darauf achten, wohin man tritt. Ein Stückchen wieder hinunter und dann ein morastiges Tal durchqueren, bevor dann endgültig der Gipfel des Mount Croaghaun (Cairn) gestürmt wird. Den Grat in nördlicher Richtung bis zum Bunafreva West-See entlangwandern. Diesen umrunden und dann, ihn rechts liegenlassend, zur Straße hin absteigen. Ein ziemlicher Gewaltmarsch, der aber lohnt. Sechs Stunden Gehzeit.