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Emanzipation

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Frösche in Teichen und wollüstige Adelige

Frischer Wind - Befreiung der Frauen

Diese Männer, Mitglieder der für die »neuen Ideen« gewonnenen Denkerclubs« zählten in ihren Reihen auch einige Mitglieder des Kleinadels, wie jener Le Guen de Kerangal; dessen berühmte Rede, gehalten in der Nacht des 4. Augusts, großen Anteil hatte an der überwältigenden Abstimmung, die über die Abschaffung der Privilegie» zu entscheiden hatte (»Seien wir gerecht, meine Herren! Man möge die Titel herbeischaffen, die nicht nur das Schamgefühl verletzen, sondern die Menschheit selbst. Man schaffe die Titel herbei, welche die menschliche Rasse demütigen, dadurch dass sie fordern, dass die Menschen an einen Pflug geschirrt werden wie die Arbeitstiere. Man schaffe die Titel herbei, welche die Männer dazu zwingen, die Nächte damit zu verbringen, die Frösche aus den Teichen zu vertreiben, damit diese den Schlaf ihrer wollüstigen Herren nicht zu stören. Wer von uns, meine Herren, würde in diesem Jahrhundert der Aufklärung nicht aus diesen infamen Adelsbriefen einen Sühnescheiterhaufen machen, und würde nicht die Flamme tragen, um auf dem Altar des Vaterlands ein Opfer zu bringen?«).

Aber ihre Schicksale, die man 1789 noch miteinander verbunden glaubte, waren widersprüchlich. Zunächst im bretonischen Club vereinigt, dem sich auch Robespierre angeschlossen hatte, und aus dem der Klub der Jakobiner hervorgehen sollte, fanden sie sich bald aufgrund des heftigen revolutionären Sturms voneinander getrennt: Le Chapelier wählte 1792 die Flucht nach England, nachdem er das Gesetz von 1791 per Wahl durchgesetzt hatte, das die Zünfte auflöste (ein Gesetz, das, indem es die Vereinigungsfreiheit einschränkte, den Grundstein für den liberalen Kapitalismus legte), und kehrte dann 1794 nach Frankreich zurück, um dort als Emigrierter hingerichtet zu werden.

Sein Freund Lanjuinais, wie er Anwalt in Rennes, fungierte als Jurist während der Gesetzgebenden Versammlung, wurde aber als Girondist während des Nationalkonvents kaltgestellt: zu den Männern des Thermidor gehörend, widersetzte er sich Napoleon, der ihn dennoch zum Grafen ernannte, ein Titel, der er behalten sollte als Mitglied der Kammer der Pairs während der Restauration. Le Quinio seinerseits unternahm nach 1793 die Neuorganisierung der Südbretagne, d.h. mitten während der Chouannerie, was ihm unweigerlich den – anscheinend verdienten – Ruf des Henkers einbrachte.

Was den letzten der weiter oben erwähnten revolutionären Abgeordneten angeht, den Guincamper Bürger Pierre Guyomar, so handelt es sich bei ihm um eine Ausnahme, da er während der Schreckensherrschaft seine Kaltblütigkeit, Großzügigkeit und seinen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn behielt – und dabei gleichzeitig der Bergpartei nahe blieb. Sogar noch viel mehr, denn er, der unbekannte Abgeordnete einer sogenannten obskurantistischen Provinz, war ein fortschrittlich gesinnter Visionär und erheblich aufgeklärter als die Mehrzahl seiner Kollegen. Verdankt man ihm nicht eine der schönsten Reden der Gesetzgebenden Versammlung, ein feministisches Glaubensbekenntnis, das die Mehrheit dieser Männerversammlung vor den Kopf stieß?

»Welches ist also der ungeheure Unterschied zwischen Mann und Frau? Ich sehe keinen bei den charakteristischen Zügen. Will sagen, die Seele, bei denen, die es einräumen, Verstand und Leidenschaften für die Anhänger des einen oder des anderen Systems. Es gibt zweifelsohne einen Unterschied, den des Geschlechts ... aber ich begreife nicht, wie ein Unterschied beim Geschlecht auch zwingend einen bei der Gleichheit der Rechte bedeutet [...]. Befreien wir uns doch einfach vom Vorurteil beim Geschlecht, so wie wir uns des Vorurteils bei der Hautfarbe des Negers entledigt haben.«