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Archipel der Glénans

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Glénans: Fouquet und Kopf und Kragen

Freibeuter segeln ins Schlafzimmer

»Die Insel der Glénans

4. Mai 1756, befehligte Festung zu Quimper

Der Herzog von Aiguillon an den

Minister der Königlichen Marine:«

Die Glénans, Monsieur, sind eine Ansammlung mehrerer kleiner Inseln und Felsen [...] wo die Seeräuber vor allen Winden Schutz finden können und sich versteckt halten, ohne von der Küste gesehen zu werden ... ausnehmend günstig ist die Lage der Insel Saint-Nicolas, die mit der Cigogne den Hafen der Glénans bildet, der auch ´Schlafzimmer´ geheißen, in den man unter jedweden Wind einzusegeln vermag und man ohne die mindeste Gefahr festmachen kann, wie auch immer das Wetter beschaffen sei [...]. Die Festung, die Sie auf der Insel Cigogne angeordnet haben, wird diesen Schutz noch verstärken ...«

Eine günstigere Situation konnten sich die Piraten und Freibeuter nicht wünschen, die diese Insel als Fluchtpunkt und Operationsbasis benutzten.

Die sieben kleinen Inseln im offenen Meer vor der Küste bei Fouesnant tragen immer noch die Spuren der prähistorischen und gallisch-romanischen Besiedlung. Das Archipel, das zuerst dem Kloster von Saint-Gildas in Rhuys gehörte, wurde von Nicolas Fouquet gekauft, der als Finanzminister unter Louis XIV auch über die persönlichen Mittel verfügte (oder sich diese zu besorgen wußte), um weitere Inseln zu erwerben, nämlich Belle-Ile, Houat und Hoëdic. Fouquets Interesse wurde nicht zuletzt von den Langustenteichen erweckt, die man dort angelegt hatte, und natürlich von den Festungen einschließlich der erforderlichen Besatzungen. Gar nicht weit von hier, in Nantes, befand sich auch das Gefängnis, in das Ludwig XIV. den allzu ehrgeizigen Diener 1661 werfen ließ, nachdem dieser mit den pompösen Feierlichkeiten zur Eröffnung seines neuen Schlosses Vaux-le-Vicomte bei Paris seinen Reichtum in – für den König – kompromittierender Weise zur Schau gestellt hatte.

Dank ihrer Steilküsten, in denen sich immer wieder Buchten mit feinen Sand zum Meer hin öffnen, sind die Glénans in eine Vergnügungsinsel mit Jacht- und Fischerhafen verwandelt worden. Neben dem internationalen Tauchzentrum auf der Insel Saint-Nicolas im Norden des Archipels besteht das Centre nautique des Glénans, eine der berühmtesten Segelschulen der Welt, die sich auf die Inseln Penfret, Benenec, Cigogne und Drennec verteilt. Katamarane, Schwertboote und Surfbretter kreuzen ununterbrochen in diesem Labyrinth aus Durchfahrten zwischen den alten kleinen Inseln, die man von Concardeneau erkennt, beinahe zerschmolzen unter der tiefen Abendsonne.