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Geweihte Wälder

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Blökende Rindviecher, gehörnte Keltengötter

Gipfelstürmerei, Kapellen, und massenhaft Wunder

Unweit davon, in Plounéour-Menez befindet sich der Brunnen der Drei Bischöfe, dessen Position einst die Grenze der drei Diözesen Léon, Tréguier und Quimper markierte. In Le Relecq erscheint gegenber der Abteikirche ein gewaltiger Brunnen mit Becken und Obelisk im Stil der Zisterzienser. Über die D36 erreichen wir schließlich Feuillée, mit 281 Metern über dem Meer der höchstgelegnen Ort der Bretagne, und den Brunnen des Heilgen Herbot, Schutzherr des Rindviehs, der zu einer der berühmtesten Wundergestalten der bretonischen Hagiographie wurde: einst im Mai, während seiner Wallfahrt, so sagt man, haben die mit Blumen und bunten Bändern geschmückten Viehherden dreimal die Kapelle (15. und 16. Jahrhundert) umrundet, bevor sie sich am Brunnen niederließen, aus dem man einige Flaschen Wasser emporzog, um bei Krankheiten ihre Nahrung damit zu benetzen. In Herbot kann man den gehörnten Keltengott oder Hirsch-Menschen wiedererkennen, dessen früheste Darstellung in der Höhle der Drei Brüder im Ariège entdeckt wurde.

Bewunderung verdienen außerdem der von dem Verein Breiz Santel Breiz Santel restaurierte Brunnen Saint-Corentin und der noch nicht wieder aufgebaute Brunnen in Loquefret, beide in der unmittelbaren Umgebung.

Wir begeben uns auf die andere Seite des Gebirges, das bis an die von Quimerc´h zu den gewaltigen Wäldern von Huelgoat (»Hochwald«) führende Straße reicht. Dort, am Südhang der Monts d´Arrée, in dieser grünen Abgeschiedenheit, diesen unendlich weitläufigen und ausgehölten Räumen, in den Falten der kleinen Täler nahe bei Plouyé inmitten des berühmten Farnkrauts, treffen wir auf die Kapellen – sie sind angeblich »genauso zahlreich wie der Sand am Meer« – zu denen nachträglich errichtete, ebenfalls mit Wunderkraft versehene Brunnen gehören: Saint-Mathurinm, Saint-Salomon (17. Jh.), Saint-Maudez (17. Jh.).