Dinan - Rennes
Dinan
Pittoreske Rance und Mineralwasser
»Dinan, von alten Bäumen verziert, umgeben von alten Türmen, ist an malerischer Stätte erbaut, auf einem Hügel, zu dessen Füßen die Rance daherfließt. Die Stadt überragt einige Täler von angenehm bewaldeten Abhängen. Die Mineralquellen von Dinan genießen einen guten Ruf. Diese völlig historische Stadt, die einen Duclos hervorgebracht hat, zeigte unter ihren Altertümern das Herz Du Guesclins.« Chateaubriand, Erinnerungen. Mémoires d´outre tombe.
Rennes - strenge Ordnung
Verräterischer Polizeihund
»Da ich wußte, dass Rennes im Feuer von 1729 vollständig zerstört worden war, erwartete ich nicht, dort etwas unter architektonischem Gesichtspunkt Interessantes vorzufinden. Ich wurde angenehm überrascht. Die Bürger von Rennes haben soeben einen Veranstaltungssaal erbaut und, was noch viel mehr überrascht, eine Art überdachte Promenade (oberstes Gebot in jeder Stadt, die ein wenig ins Gespräch gebracht werden möchte).« Stendhal, Mémoires d´un touriste/Reisen in Südfrankreich, 1838.
»Er half mir, aus dem Zug auszusteigen, nach den anderen, und zeigte mir den Weg über den im Dunst ertrunkenen Kai; er hielt mich vor einem Spirituosenhändler an, damit ich für den Rest des Weges ein Fläschchen Kognac kaufen könne: er war in Rennes zu Hause, ebenso wie der Priester und der Soldat; Rennes, alte Hauptstdt der ganzen Bretagne, Residenz des Erzbischofs, Hauptquartier des 10. Armeekorps, gut versorgt mit seiner Universität und seinen zahlreichen Schulen; aber die Stadt ist nicht wirklich das Herz der Bretagne, weil Rennes 1793 das Hauptquartier der Republikaner in der Französischen Revolution war, die gegen die Leute aus der Vendée kämpften. Und seitdem wurde und blieb die Stadt ein Gericht, ein Polizeihund, der die Schlupfwinkel der wilden Hunde überwacht.« (1) Jack Kerouac, Satori in Paris.
»Nach der letzten Vorlesung am Morgen sind wir in kleinen Gruppen in die Innenstadt gezogen, auf den großen Platz vor dem Rathaus. Die Studenten pflegten für einige Minuten hier zu verweilen, gegenüber des von Gabriel erbauten Palastes mit seinen halbkreisförmigen Flügeln, dessen Abschluß eine Kupppel und eine mit einer goldenen Lilie verzierte kleine Laterne bilden. Beim Verlassen der kalten und dunklen Vorlesungsräume tat es gut, sich in der spätherbstlichen Sonne etwas aufzuwärmen. [...]
Der Kontrast zwischen dem Spektakel auf diesem in einen Turnierplatz verwandelten, von Fachwerkhäusern aus dem 15. Jahrhundert umgrenzten Ort und dem Anblick der vornehmen Plätze der Stadt einerseits zu der harmonischen und strengen Ordnung dieser Stadt andererseits war wie eine Erinnerung an den ländlichen Charakter der Provinz. Was uns ins Gesicht sprang, war ein Luftstoß der Felder.« Michel Mohrt, La Guerre civile.