Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Lorient - Vannes

Body: 

Kriegshafen

Lorient: Samt und Seide, Gewürze und Sklaven

»Wir haben seit drei Tagen eine wundervolle Reise unternommen und sind nun in Port-Louis angekommen, einem herrlichen Ort, deren Lage Ihnen bekannt sein wird. Und immer dieses großartige weite Meer vor Augen ... Am nächsten Tag, einem Freitag, sind wir nach einem Ort aufgebrochen, den man L´Orient nennt und der eine Meile vom Meer entfernt gelegen ist. Just dort empfängt man die Händler und Waren aus dem Orient. Ein Monsieur Céberet aus Siam, der diesen Handel besorgt, und seine Frau aus Paris, die noch reizender ist als die Damen in Versailles, gaben uns zu Ehren dort ein Diner.« Madame de Sévigné, Brief vom 13. August 1689 an ihre Tochter.

»Das Hôtel de France reicht auf einen rechteckigen Platz, der von einer Doppelreihe recht hübscher Bäume umgeben ist. Zwischen den Bäumen und den Häusern verläuft eine ausreichend breite Straße. Man erkennt, dass Lorient von der Hand der Vernunft gebaut worden ist. Die Straßen sind geradlinig gezogen, was viel von dem pittoresken Charakter nimmt. Im Jahre 1720 schuf die Indische Gesellschaft diesen Freihafen an der Mündung des kleinen Flusses Scorf. Da das Wasser bei Ebbe und Flut kräftig ein- und ausfließt, war es ein Leichtes, aus der Stadt einen großen Kriegshafen zu schaffen. Viele Kriegsschiffe werden dort gebaut, und ich mußte einen Besuch der Lager und Speicher über mich ergehen lassen, wie in Toulon.« Stendhal, Mémoires d´un touriste.

»Am 20 Juli 1936, gegen drei Uhr mittags, hatte der Bus uns beide nahe bei einem Strand in der Umgebung von Lorient abgesetzt; das Fort-Bloqué. Wir hatten es uns nicht ausgesucht, uns eher da als woanders niederzulassen: der erstbeste Bus war unserer. Das Wetter war weiterhin "bedrohlich" wie seit unser Ankunft in der Bretagne, bis auf die Tage mit Sturm und Regen.« André Breton, L´Amour fou, 1937.

Vannes

»- Nicht zu früh!

- Idiot, ich bin echt taub ... Wie halten die das nur aus mit dem Krawall? ... Oh Mann, Scheiße, du kriegst deine Suppe heute auch nicht mehr nachgeschmissen, Madame Engels! ... Lucas, willst du nicht mal auf der Karte nachsehen, wie weit wir noch von Vannes weg sind? ... Vielen Dank.

- Ungefähr drei Kilometer ... Der Typ hätte ruhig auch einen Umweg machen können.

- Und die Uhrzeiten, und der Kilometergeschwindigkeitsmesser, sitzt du da drauf?

- Sollen wir uns mal ein bißchen die Beine vertreten?

- Um uns irgendwas zu vertreten und vor allem um keine Zeit zu verlieren ... Der Star kommt in knapp zwei Stunden.« Gérard Guégan, Père et Fils.