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Audierne

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Fester Grund, Möwen, Ebbe und Flut

Zappelndes Getier, Krebse und Garnelen

Wenn ganz am Ende des Quai Thizac das rote Hafenfeuer aufleuchtet, sollte man die Vorstellung eines festen Untergrundes an diesem Ort so schnell wie möglich aufgeben und das Kap verlassen. Die Möwen dagegen lassen es sich nicht nehmen, vor der Felswand von Kastell ar Roc´h im Flug mit Wind und Wellen zu spielen, von den Einheimischen stehen ungewöhnlich viele auf dem Kap. Sie sind jedoch auf diesem Felsvorsprung zu Hause und können bei ausbrechenden Sturm den Zugang jedermann versperren.

Doch mit der Bucht von Goyen beginnt der angenehmere Teil der Cornouaille. Der Fluß reicht tief ins Hinterland hinein bis nach Pont-Croix, wo er die Grenze zwischen Kap und dem milderen Landstrich überschreitet. Der kleine Hafen von Audierne rollt sich in einer dieser typischen Buchten zusammen, und obwohl er bei Ebbe im Trockenen liegt, bildet er den Schauplatz eines regen Treibens: Schalentiere in dunklen Farben zucken noch in der klebrigen Masse der Schleppnetze und jeden Tag werden Schiffe mit Fischen aus den Gewässern direkt vor der Küste gelöscht.

Gegen Süden, entlang der Bucht von Audierne, flacht die Küste ab. Wälle aus mächtigen Steinen säumen hier das Ufer; dahinter liegen stille Teiche voller Brackwasser. Hier beginnt das Pays Bigouden. Und es ist anders, das ist nicht zu übersehen.

An diesem Landende in Form einer Pflugschar, zwischen Pont-Labbé und der Spitze bei Torche, drängen sich die Fischerhäfen, deren Ertrag an dritter Stelle innerhalb des bretonischen Fischfangs liegt, hinter Lorient und Comcarrneau: die Häfen heißen Saint-Guénolé, Le Guilvinec, Lesconil, Loctudy ... Unter dem Schutz des Leuchtturms Eckmühl bewahrt jeder bigoudische Hafen seine unverfälschte Eigenheit. Während der eine den Handel mit den edleren Fischen besorgt (Heringskönig, Aalquappe, Heller Seelachs, Seezunge, Rotbrassen), gibt es anderorts feinste Krebse und Garnelen.