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Bevölkerung

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Verwaltungsgrenzen

Demographie

Zunächst wären da einmal fünf Départements: jene vier, die den Verwaltungsbezirk bilden und das Département Loire-Atlantique. Die Tatsache, dass einige von ihrem rationalistischen Wahn eingenommene Verwaltungshengste beschlossen haben, die historisch gewachsene Bretagne von Nantes, Stadt der bretonischen Herzöge, zu amputieren, unter dem Vorwand, sie den dubiosen »Pays de Loire als Hauptstadt anzubieten, kann eine fünfzehnhundert Jahre alte Realität nicht ändern. Ein Beispiel geradezu perfekter Absurdität in der Verwaltung, erweist sich diese Entscheidung, die anläßlich der Neubildung der aktuellen französischen Regionen unerläßlich, damit die neuen europäische Dimensionen erreichen – noch einmal überprüft werden könnte, in manchen Fällen als hinderlich, in anderen als ohnmächtig.

So beherrscht Nantes trotz dieser die Geschichte außer acht lassenden Einteilung auch weiterhin die bretonische Atlantikküste, ihren unheilvollen Straßen- und Zugverbindungen mit Rennes zum Trotz. Die Tatsache dagegen, dass Redon im Département Ille-et-Vilaine liegt – in der Bretagne also, wie auch seine Morbihaner Vororte am anderen Ufer der Oust – während Saint-Nicolas de Redon zu Loire-Atlantique gehört, d.h. zu den »Pays de Loire«, ist nicht gerade hilfreich für diese Ortschaft, um einen Ausweg aus den Wirtschaftskrisen zu finden, die sich dort die Klinke in die Hand geben.

»Darüber hinaus stellt die Bretagne eine Bevölkerung von 3.700.000 Einwohnern (Zahl von 1982), zu der man ohne weiteres die 800.000 Personen hinzuzählen kann, die in der Bretagne geboren wurden, aber anderswo in Frankreich wohnen, plus eine weltweite »Diaspora« die auf 6.000.000 Menschen geschätzt wird. Die Besiedlung liegt in der Nähe des französischen Durchschnitts, denn die globale Bevölkerungsdichte beläuft sich auf 108 Einwohner pro km2 und die Zunahme liegt bei 700.000 seit 1945, wobei der Anteil der Stadtbevölkerung sich ebenfalls an den nationalen Schnitt annähert (60% im Jahre 1982, gegenüber 25% zu Beginn des Jahrhunderts). Die unaufhörlichen Bewegungen auf der Fläche verbergen allerdings beunruhigende Widersprüche. So wird das Zentrum beispielsweise beständig leerer und der Anteil der »örtlichen« Bretonen in der französischen Bevölkerung ist im Rückgang begriffen (10% im 18. Jahrhundert, 6,8% heutzutage).

Zwei Hauptschwächen aber vor allem machen diese Situation anfällig: wenn die Wanderbewegung auch seit einigen Jahren wieder positiv geworden (mehr Einwanderer als Auswanderer), so liegt dies an der Rückkehr der Ruheständler, denn der Exodus der Akademiker (deren Anteil leicht über dem nationalen Durchschnitt liegt) setzt sich fort; andererseits ist auffällig, dass der Anteil der ausländischen Bevölkerung weiterhin recht gering ist, während man seit Braudel weiß, dass die Durchmischung sich vorteilhaft auf den Bevölkerungszuwachs und die Dynamik der Unternehmen auswirkt.