In der Umgebung Miamis
Flamingos und Krokodile
Die Sehenswürdigkeiten südlich von Miami sind von unterschiedlich großem Interesse. Wir führen sie der Reihenfolge nach auf, von Nord nach Süd.
Parrot Jungle: 11000 SW 57th Avenue, Red Rd, T. 666-7834. Elf Kilometer südlich der Downtown, an der Straße Richtung Keys. Zutritt tägl. von 9.30-17h. Weitläufiger tropischer Garten, durch den sich eine Unmenge schmaler Pfade schlängeln und in dem Hunderte von Papageien in allen Farben und aus aller Herren Länder umherflattern. Man werfe einen Blick auf den merkwürdigen Wurstbaum und vor allem die Riesenmagnolien (ficus magnolias), deren Äste manchmal zurück ins Erdreich wachsen, um dann Stämme neuer Pflanzen zu bilden.
Etwas weiter ein Garten mit zahlreichen Kakteenarten, und in der Nähe ein riesiger englischer Garten mit einer Wasserstelle, wo stolze rosa Flamingos im Schlamm umherwaten. Alle neunzig Minuten Vorführung mit abgerichteten Papageien. Gut ausgearbeitete Show mit einigen urkomischen Nummern. Tja, in den USA fühlt man sich allerorten in seine Lausbubenjahre zurückversetzt. Man sollte auch einen vorsichtigen Blick auf die Krokodile werfen.
Metro Zoo: 12400 SW 152nd Street, T. 251-0400. Geöffnet tägl. von 9.30-17.30 h. Schalterschluß 16 h. Weitläufiger, schöner Zoo, mit Sorgfalt unterhalten, wenige Käfige, da fast alle Tiere in von Wasser umgebenen Gehegen gehalten werden. Einige seltene Exemplare sind zu sehen, wie Koalas und vor allem ein weißes Tigerpaar. Eine Einschienenbahn verbindet die einzelnen Punkte. Toller Ausflug für Kinder und nicht zuletzt für die Eltern.
Best Supermarket: rechterhand am Nordausgang von Homestade, wenn man sich auf der US 1 Richtung Süden hält. Kaufhaus mit verrückter Fassade, die eine seither äußerst populäre Architektengruppe entworfen hat. Mehr wird nicht ausgeplaudert. Ein Leser beschwert sich, den Supermarkt nach unserer Beschreibung nicht gefunden zu haben. Warum?
Monkey Jungle: fünf Kilometer westlich von Goulds und fünfunddreißig Kilometer südlich von Miami. SW 216th Street, T. 235-1611. Geöffnet von 9.30-17h. Die Affen wurden für einen Tarzanfilm mit Johnny Weissmüller nach Florida gebracht, und da ihnen das Fleckchen zusagte, erkoren sie es zu ihrem ständigen Wohnsitz. Die Werbung behauptet, dass die Affen in Freiheit leben, während die Menschen im Käfig sitzen. Hält wohl einer kritischen Betrachtung nicht stand.
Orchid Jungle: zwei Kilometer hinter Goulds, SW 157th Avenue, T. 247-4824. Einlaß von 8.30-17.30h. Wunderbarer Park mit Tausenden von Orchideenarten aus aller Welt, was den Vorteil hat, dass man zu jeder Jahreszeit stets irgendetwas Blühendes vorfindet.
Coral Castle: US 1, Ecke SW 286th Street. Tägl. von 9-17h geöffnet, T. 248-6344. Eine eher schrullige, aber dennoch erbauliche Geschichte. Leedskalnin kam aus Letvie, wo er sich mit einem Mädchen verlobt hatte, das ihn jedoch vor der Hochzeit sitzenließ. Er baute Coral Castle in der Hoffnung, dass sie eines Tages zu ihm zurückkehren würde. Sie zog es aber vor, sich anderweitig zu vermählen, und kehrte nie wieder in die USA zurück. In seinem Liebeswahn hielt er bis zum Ende an seinem Werk fest.
Zu jener Zeit war der Eintritt frei, wenn aber jemand etwas geben wollte, so nahm der Schloßherr das gerne an. Heute haben sich die Zeiten geändert, und alle müssen blechen. Die Steinschranke am Eingang wiegt sechs Tonnen. Danach folgen ein Thron, eine Sonnenuhr, ein Brunnen und ein Schlafzimmer. Fazit: erbaulich die Geschichte, sonst nichts. Eintritt viel zu hoch.