Universal Studios
Action-Spektakel hautnah erleben
King Kong und Zukunftsreisen
Publikumsverkehr von 9-23h. Einige Minuten vom internationalen Flughafen in Orlando entfernt; 1000 Universal Studios Plaza, Höhe Kirkman Road am Major Boulevard. T. 363-8200. Eintritt so um die 35 »bucks« für einen Tag, aber der reicht nicht. Zwei Tage belaufen sich auf rund 54 $.
Seltsamer Zufall, dass sich diese Studios gar nicht weit von den Disney-MGM Studios erstrecken. Ihr Wahlspruch: »Nobody can do it like we can!« Ein Kampf zwischen Raubtieren, schlimmer als im Kino! MGM kann sich nicht mit Universal messen, meinen unsere Leser. Es handelt sich um die größten Kino- und Fernsehstudios außerhalb von Hollywood. Auf 180 Hektar Fläche wird man in die Geheimnisse der Kulissen, der Aufnahmestudios und des Dekors eingeweiht.
Hier eine unvollständige Liste der Sehenswürdigkeiten, welche die spannendsten Momente in der Geschichte des Kinos auferstehen lassen. Für den Besuch sollte man einen Tag einplanen. Sich insgesamt auf längere Wartezeiten gefaßt machen, wenn bei Disney zehn Minuten anzusetzen waren, geht hier nichts unter einer Stunde.
Kongfrontation: bequem in einer Seilbahn schwebt man über die Dächer New Yorks, um dem furchtbaren King Kong zu trotzen. Eine schreckenerregende Reise, die man bestimmt nicht so rasch vergessen wird. Er treibt einen fast zur Ohnmacht, wenn er einen anfaucht. Sein Atem riecht ... nach Bananen. Oder wenn er einen fast erwischt und mächtig an unserem Gefährt wackelt. Starke Eindrücke, nichts für die ganz Kleinen. Einige eindrucksvollen Zahlen: er mißt zehn Meter (drei Stockwerke) ohne Beine, wiegt 6 t, wovon 300 kg aufs Fell entfallen, und kann 29 computergesteuerte Gesichtsbewegungen ausführen. Die Technik ist sehr ausgefeilt, erlaubt zwanzig Auftritte stündlich und das ganze Jahr über. Bemerkenswert auch das Modell der Stadt, das sorgfältig erstellt, bis in Einzelheiten geht.
Earthquake: zu überstehen gilt´s ein heftiges Erdbeben mit einer Stärke von 8,3 auf der Richterskala. Man hockt in einer New Yorker U-Bahn. Plötzlich hält alles an. Die Katastrophe. Der Alptraum beginnt. Die Waggons entgleisen, die Erde reißt überall auf, die Straße verschlingt einen Gastransporter, dessen Explosion unser Gesicht versengt. Rohre brechen und setzen alles unter Wasser. Etwas 145 Sekunden Erdbeben und Herzklopfen sind zugesichert. Auch eine technische Leistung, denn alles muß zweihundert Mal täglich funktionieren. MGMs Catastrophe Canyon nimmt sich dagegen schlapp aus.
Back to the Future: Höhepunkt der Universal Studions. Ein von einem verrückten Wissenschaftler manipuliertes Fahrzeug entführt uns in die Zeit und den Weltraum. Alle Sinne werden gefordert. So wackelt der Stuhl je nach Handlung. Ein frischer Nebel .... Im Laufe des vierminütigen Films gelangt man in einen Tunnel mit brodelnder Lava, man wirft sich in das Maul eines Dinosauriers, ein Schiff verschwindet in einer Spalte, kaum von einer Kollision mit einem Gletscher davongekommen. Die Leinwand ist übrigens sieben Stockwerke hoch.
Bewunderer Doc Browns werden ihre Freude haben. Im Prinzip wie Star Tours (MGM) oder Body Wars (Epcot), aber besser verkauft.
E.T. Adventure: man unternimmt, in Begleitung der Figuren aus dem Film E.T., eine Spazierfahrt auf einem Fahrrad, das zwischen Mond und Sternen schwebt. Auch synthetisch hergestellte Düfte werden mitgeliefert. Eher für Leser konkurrierender Reiseführer, mit Kindergemüt zum Beispiel.
Alfred Hitchcock: The Art of Making Movies. Vorführung von besonderen Effekten, hier die Dusche im Motel Bates von »Psycho«. ein besonders schreckenerregender Mord, obwohl man nie das Messer die Haut durchdringen sieht. Sehr kunstvoll. Dann gilt´s den wütenden Angriff der Vögel abzuwehren, die das Gesicht berühren. Dann darf man noch den Schauspieler mimen, der von der Freiheitsstatue hüpft oder sich gefesselt durch eine Manege ziehen läßt.
Wild, Wild Wild West Stunt Show: Schauspiel zu festen Zeiten, bei dem sich zwei Banden bekämpfen. Viel Humor, wunderbare Stürze. Eine viertelstündige Abfolge von Kloppereien und Explosionen der Requisiten. Ganz gut gemacht.
Jaws: der schreckliche drei Tonnen schwere Hai mit seinen rasierklingenscharfen Zähnen ist wieder da. Man hat das zweifelhafte Vergnügen, sich mit ihm im Wasser zu befinden. Da er wenig wählerisch ist, was seinen Speiseplan angeht, bleibt uns nichts weiter übrig als zu hoffen, dass unsere flehenden Gebete erhört werden und er uns trotz allem verschont.