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Die Ostküste

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Die Ostküste Floridas

Da fremdenverkehrsmäßig am besten erschlossen, folglich auch viel Volks.

Mit Kap Canaveral, Orlando, Miami und den Everglades auf seiner Seite zieht die Ostküste am meisten Besucher an. Nicht falsch, den wer zu wählen hätte, dem rieten wir aus folgenden Gründen ebenfalls dazu: trotz vieler alter Herrschaften ist hier auch eine Menge junger Leute anzutreffen, die Hotels decken mit Ausnahme von Palm Beach alle Preisklassen ab – was an der teureren Westküste nicht der Fall ist, die Atmosphäre ist lebendiger, weniger spießig und schließlich sind hier ebensoviel Dinge zu sehen, wenn auch nicht unbedingt auf kulturellem Gebiet. Einziger wirklicher Vorteil der Westküste: die Strände sind schöner und der Sand ist weißer.

Bei genügend Muße wird man beide Küsten sehen wollen; alle anderen begnügen sich mit dem Osten, sich langsam Key West nähernd, wo jeder zumindest drei Tage einplanen sollte.

Praktische Hinweise

  • Mietwagen sind in Florida besonders preiswert zu haben. Ein Leser nennt Pass als günstigsten Vermieter, wo ein der Golf-Klasse vergleichbarer PKW mit rund 70 $ plus Steuern wöchentlich zu Buche schlägt, vergißt aber Stadt, Anschrift u. Telefon. Handelt es sich um eine Kette? Wir danken für nähere Angaben.
  • Wetter: jeden Tag im Sommer ist mit ein bis zwei Stunden Regen und auch mit Gewittern zu rechnen. Für uns insofern von Belang, als zahlreiche Sehenswürdigkeiten in den einzelnen Parks stillstehen bzw. gar nichts mehr zu bieten haben, wie z.B. das Kennedy Space Center. Zu frieren braucht niemand: die Temperaturen liegen in den Sommermonaten zwischen 35° und 40°C!

    Geschichtlicher Rückblick

    Nee, nicht Mickey Mouse, sondern ein gewisser Juan Ponce de Leon entdeckte 1513 Florida. Dieser spanische Forschungsreisende erbaute Saint Augustine, die älteste Stadt der neuen Welt. Er nannte diese Gegend »Florida« – ob wegen der üppigen Blütenpracht, durch die sie sich auszeichnet, oder ob nach dem Tag der Landung, einem Ostersonntag (span. »pascua florida«) haben wir vergessen.

    Einige Jahre lang, während der Herrschaft Karls IX., bemächtigten sich die Hugenotten, nachdem sie schon den französischen Teil Carolinas für sich entdeckt hatten, Floridas. Sie wurden jedoch bald von den Spaniern verdrängt. 1918 kauften die Vereinigten Staaten Florida für fünf Millionen Dollar, Indianer inklusive.

    Nach kurzer Zeit waren die Seminolen so gut wie ausgerottet. Die wenigen Überlebenden flüchteten sich in die Sümpfe der Everglades, wo sie heute noch ihr Dasein fristen.

    Nach der Wahl Abraham Lincolns spaltete sich Florida von den Vereinigten Staaten ab. Während dieser Jahre beschleunigte die Niederlage, die es zusammen mit den übrigen Südstaaten erlitt, seinen wirtschaftlichen Niedergang zugunsten der Nordstaaten. Es erholte sich erst dank des Fremdenverkehrs.

    Am Anfang dieser Entwicklung stehen zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten: zunächst der Milliardär Henry Flagler, der Hotels und eine Eisenbahnlinie bis nach Key West bauen ließ; dann Walt Disney, der in Orlando eine Attraktion schuf, die jährlich vierzig Millionen Neugierige anlockt und damit in Sachen Besucherzahlen weltweit an der Spitze liegt.