Sehenswürdigkeiten
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Die Beichte ist nicht in einer Nacht zu erledigen...
Dun Aengus: 8 km westlich von Kilronan. Von der Straße sind nochmal zehn Minuten Fußmarsch zu rechnen, aber keine Sorge: der Weg ist problemlos und zudem gut beschildert. Bei diesem halbkreisförmigen Fort, das da in 80 m Höhe über dem Abgrund schwebt, handelt es sich um eines der schönsten Exemplare vorgeschichtlicher Architektur. Archäologen vermuten, dass es einst einen Kreis bildete und die eine Hälfte, dem ständigen Sturm nicht gewachsen, samt einem ordentlichen Stück des Kliffs ins Meer abrutschte. Die drei konzentrisch angeordneten Ringwälle bilden ein eindrucksvolles Ensemble aus Trockenmauerwerk. In Richtung der Inselspitze blickend, läßt sich sogar noch ein vierter Wall erkennen. Mal den Zaun aus spitzzulaufenden Kalksteinplatten anschauen, die sich wie Spanische Reiter drohend in die Höhe recken, um etwaige Angreifer einzuschüchtern. Dass in der Anlage weder Brunnen noch natürliche Wasserquellen existieren, beweist, dass die Insassen offenbar nie mit einer längeren Belagerungszeit rechneten. Zum Abschluß genieße man die wunderbare Aussicht über die gesamte Insel.
Clochan na Carraige: besterhaltene Trockensteinhütte (Clochan) der Insel. Um sie zu besuchen, ist Dun Aengus zu verlassen und Kilmurvey zu durchqueren. Ein kleiner Weg führt bei der Pension Quirling Siopa vorbei. Die Hütte wurde vermutlich zwischen dem 5. und 9. Jh. errichtet und diente irgendeinem einsamen Mönch oder Einsiedler als Unterschlupf. Man bemerke die wohldurchdachte Anordnung der Bausteine, die ein ungehindertes Abfließen des Regenwassers ermöglichte.
Dun Eoghanacht: weiteres guterhaltenes Fort linker Hand auf dem Weg nach Bungowla. Innerhalb zweier Rundwälle verbergen sich die Überreste des Clochans.
Teampall Breachain (»Sieben Kirchen«): sieben Ruinen im äußersten Westen der Insel in der Ortschaft Bungowla, allesamt Teil einer ehemaligen Klostersiedlung. Neben eigentlich nur zwei Kirchen umfaßt sie einen Friedhof mit drei Grabplatten sowie einigen »Bußbetten«, flachen Grabsteinen, auf denen Bußfertige im Mittelalter die Nacht zubrachten, um ihre Sünden zu sühnen. Finden wir lustig und empfehlen unseren Lesern wenigstens eine Luftmatratze und genügend warmes Zeugs zum Einmummeln, denn die Beichte wird ja wohl nicht in einer Nacht zu erledigen sein ...
Auf dem Rückweg nach Kilronan passiert man eine weitere Kirche aus dem 15. Jh.: Teampall an Cheathrair Alainn. Hinter einer mächtigen Umwallung verbergen sich vier Heiligengräber. Wer noch nicht genug vorgeschichtliche Bauten gesehen hat, besichtige noch das Fort beim Dörfchen Oghil und dasjenige von Dun Eochla.
Im Südosten entdecken wir im Verlauf eines romantischen Spaziergangs das imposante Dun Chathair, zu deutsch: »Schwarzes Fort«. Auch hier wieder die Einfriedung aus Kalksteinpitzen. Ein beträchtlicher Teil der Anlage ist bereits dem Küstenabbruch zum Opfer gefallen.
Nach Erreichen von Kilronan nehme man die Straße nach Killeany, um noch Teampall Banain zu Gesicht zu bekommen, eine der kleinsten Kirchen der Welt. Sie mißt bloße drei mal zwei Meter, aber dennoch gilt sie als eines der erhabensten Beispiele frühromanischer Baukunst. Der stolze Rundturm zieht sofort den Blick des Betrachters auf sich. Östlich der Siedlung sollen über hundert Heilige begraben liegen. Zu guter Letzt harrt noch das Arkin Castle aus dem 16. Jh. eines Besuchs. Für seine Erbauung mußten etliche Kirchen auf der Insel Federn lassen.
Während der Hochsaison läuft in Kilronan der Film »Man of Aran« (»Die Männer von Aran«) von Robert Flaherty. In der Regel sind die Anfangszeiten täglich um 15, 18 und 20h. Dauer eine Stunde.