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Die Stiefel geschnürt?

Auf der Plätze, Fertig, Los!

Schmale Gassen

Die zentral gelegenen überdachten Souks bieten in der Hauptsache Stoffe, Teppiche und nette Kleinigkeiten für Touristen an. Sie sind umgeben von auf bestimmte Branchen spezialisierten Gassen: Kupferschmiede, Kunstschlosser und Goldschmiede. Im Souk der Goldschmiede nach bildhübschem Filigranschmuck, Emailleschmuck und anderen, mit gefärbten Steinen eingelegten, Schmuckgegenständen, häufig im byzantinischen Stil, stöbern. Obwohl dieser kaum mehr hergestellt wird, verfügt der Laden Haï Ben Rabbin Moussa Haddads noch über Restbestände, die natürlich nicht für einen Apfel und ein Ei zu haben sind. Zur Not bleibt einem ja immer noch die Möglichkeit, den Preis herunterzuhandeln. Lohnend auch Bittan, 11, rue Mohammed Ferjani gegenüber dem Hotel Erriadh (samstags geschlossen) Einkäufe tätigt man besser im jeweiligen »Fachsouk«, da die Läden im Zentralsouk schlankweg das Doppelte verlangen.

Ein Muß für jeden Djerba-Besucher sollte die unter den Arkaden des Souk ablaufende Fischversteigerung sein. Eine Mosaikinschrift weist auf das »Office national des pêches« hin. Allmorgendlich murmeln drei ergraute Herren auf hohen Stühlen die gebotenen Preise vor sich hin. Jeweils fünf oder sechs Fische zusammen wechseln den Besitzer, wobei die Zuschläge ausgesprochen dezent über die Bühne gehen: durch simples Kopfnik-ken wie in einem vornehmen Auktionshaus.

Im Gewirr der Altstadtgassen blickt man immer wieder durch halboffene Türen auf geräumige Innenhöfe, die von mehrstöckigen Gebäuden mit Arkaden und zahlreichen Türen umgn sind. Es handelt sich um Foundouks, ehemalige Karawansereien, in denen die Nomaden nach Durchquerung der Wüste Rast machten. Pferde, Dromedare und Waren wurden im Erdgeschoß untergebracht; die Reisenden logierten in den ghorfas einen Stock höher. Manche Fondouks sind dreihundert Jahre alt und dienen inzwischen als Hotels ja, der Lauf der Zeit ...

Im Hafen reckt das Bordj el Kebir, eine von dem Korsaren Dragut und den Spaniern ausgute ehemalige arabische Festung aus dem 15. Jh., seine imposanten Mauern gen Himmel. Archäologische Untersuchungen führten zur Entdeckung des ersten, im 13. Jh. an dieser Stelle erbauten Forts. In einem der Säle ist eine unscheinbare Ausstellung der Fundstücke eingerichtet. Kostet Eintritt; Zutritt von 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr.

Begeben wir uns nun auf die Suche nach den unverwechselbaren Moscheen der Stadt: die Zaouia des Sidi Brahim el Jammi, ein Mausoleum aus dem 17. Jh., besticht durch ihre zahlreichen Gewölbe. Nebenan erhebt sich ein türkisches Bad mit regionaltypischen Kuppeln und Gewölben. Vis-à-vis, an der Av. Abdelhamid el Cadhi, geizt die Fremdenmoschee nicht mit Kuppeln. Bemerkenswert auch die Türkenmoschee an der zur Brücke hinabführenden Straße.

Das Volkskunstmuseum (»Musée des Arts et Traditions populaires«) nutzt die Räumlichkeiten einer zu Ehren des Marabuts Sidi Zitounis erbauten Zaouia in der Av. Abdelhamid el-Cadhi. Es steht Besuchern täglich außer freitags von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr, während des Ramadan von 9 bis 16 Uhr, nach Erwerb einer Eintrittskarte offen und enthält eine Sammlung von Kleidungsstücken aller Ethnien, z.B. traditionelle Hochzeitskleider. Dann von jüdischen Handwerkern gefertigte Schmuckgegenstände und Tonwaren. Wer seinen Blick von denselben losreißt und nach oben schweifen läßt, erkennt dort eine prächtige bemalte Holzkuppel und einen ziselierten Gipsfries. Sehenswert auch die nachgestellten verschiedenen Werkstätten und der ehedem als Pilgerstätte dienende holzvertäfelte Saal, wo Sidi Zibouni Geisteskranken einst Heilung verschaffte. Dieser mächtige Kuppelsaal (kouba) ist bekannt unter der Bezeichnung »Gubbt el Khydal« oder »Geisterkuppel«.