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Hannibal

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Mythologische Historie

Hannibal – ein genialer Feldherr

Zu allen Zeiten hat die Gestalt Hannibals Respekt eingeflößt und – nicht nur wegen seiner Schlachten und namentlich der von Cannae 16 v.Chr. – die Bewunderung aller Militärexperten erregt. Dank ihm wäre es Karthago beinahe gelungen, die römische Vorherrschaft in die Knie zu zwingen. Nur ein Irrtum des karthagischen Senats, der ihm in dem Moment den Nachschub verweigerte, als er gerade auf Rom marschieren wollte, rettete das Römische Reich.

Seit dem 3. Jahrhundert v.Chr. ahmten die Karthager die ägyptischen und syrischen Könige nach und verwendeten in ihren Schlachten Elefanten als »Panzer der Antike«, deren Anblick nach der Landung in Europa mehr als einen Legionär in starren Schrecken versetzte. Nachdem er Afrika, Spanien und Südfrankreich bezähmt hatte, überquerte Hannibal mit seinen vierbeinigen Panzern trotz hoher Verluste die Alpen und marschierte auf Rom zu, nachdem er nebenbei ganz Norditalien verwüstet hatte. Die verwirrten und demoralisierten römischen Legionen ergriffen vor dem unwiderstehlichen Ansturm des Karthagers kopflos die Flucht; selbst die Zuversicht und Festigkeit der römischen Führungsschicht gerieten ins Wanken. Ein harter Schlag für das aufstrebende römische Weltreich! Hannibal besaß bei seinem Einmarsch in Italien noch 20.000 Mann Infanterie, 6.000 Reiter und 37 Elefanten. Diese Großtat hat ganze Generationen von Schülern und künftigen Strategen in ihren Bann geschlagen und Napoleon zu seiner Alpenüberquerung inspiriert.

Der geniale Feldherr war überdies ein hochkultivierter Mann. Er beherrschte mehrere Sprachen, darunter Griechisch, und kannte sich in der griechischen Militärgeschichte bestens aus – Alexandria lag ja in der Nähe, und seine Bibliothek war noch nicht den Flammen zum Opfer gefallen. Wir wissen nur wenig über Hannibals Privatleben, außer dass er eine Spanierin heiratete, aber offenbar keine Nachkommen hatte. Alle Schriften der Zeit zeichnen übereinstimmend das Porträt eines tapferen, mutigen, sparsamen und organisatorisch begabten Mannes, der mit fünfundzwanzig Jahren an die Spitze seiner Armeen trat und mit vierundsechzig sich lieber umbrachte, als sich den verhaßten Römern zu ergeben.

Berberstämme besiedelten die Numidien

Die Numidien erstreckte sich östlich von Karthago und entsprach damit einem Teil Algeriens. Es wurde ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. von zwei halbnomadischen Berberstämmen besiedelt, den Massaessylen und den Massylen. Die ausgezeichneten Reiter dienten in großer Zahl in der karthagischen Armee. Doch im Verlauf des Zweiten Punischen Kriegs ging Massinissa, das Oberhaupt des Stamms der Massyler, mit den Römern ein Bündnis gegen Karthago und Syphax, den Häuptling der Massaesyler, ein. Dank dieses Bündnisses konnte Masinissa am Ende des Kriegs das erste einheitliche numidische Reich bilden. Er machte Cirta (das heutige Constantine) zu seiner Hauptstadt und versuchte, in seinem Reich eine hellenistische Kultur zu entwickeln.

Im ersten vorchristlichen Jahrhundert erbte Juba I. den numidischen Thron. Ein amüsantes Detail, das zeigt, wie locker die Großkopfeten damals miteinander umgingen: so soll er im römischen Bürgerkrieg Pompejus deswegen gegen Cäsar unterstützt haben, weil er es diesem krumm nahm, dass er ihn am Bart gezupft hatte. Was seinen Sohn Juba II. nicht daran hinderte, ein um Marokko und das heutige Mauretanien vergrößertes Reich zu erben und die Tochter von Mark Anton und Kleopatra zu heiraten.