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Besondere Architektur

Gebäude in Djerba

Kuppeln und Minaretten

Die taditionellen Wohnformen tragen zum besonderen Flair der Insel bei, die, von Houmt Souk einmal abgesehen, über keine städtischen Siedlungen im eigentlichen Sinne verfügt. In die Dörfer kommt man ausschließlich an Markttagen zum Handeln oder zum Besuch der Moschee. Die meisten Djerbi ln in einem Haouche, einem abgeschlossenen Gehöft mit Garten, Stall, Hof und Wohngebäude (Menzel). Jede Farm umgibt ein niedriger Erdwall. Man geht davon aus, dass die Streulage der Gehöfte und ihre Entfernung zur Küste auf das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung nach den zahlreichen Invasionen zurückzuführen ist. Und so fühlt man sich bei vielen Menzel an fensterlose und mit Ecktürmchen bewehrte Miniforts erinnert. Vor Hitze schützen die blendend weißen Tonnengewölbe und Kuppeln wirkungsvoller als einfache Flachdächer.

Zahlreiche Behausungen sind außerdem mit einem Impluvium ausgerüstet, einem Sammelbecken zum Auffangen des Regenwassers. Aber nur vereinzelt begeben sich Touristen außerhalb der ihnen zugewiesenen goldenen Strände. Die Gelegenheit ergreifen und Bekanntschaft mit dem Hinterland schließen, der nüchternen, edlen Architektur und den über zweihundert zumeist befestigten, elegant anmutenden Moscheen mit himmelwärts ragenden Vierkantminaretten oder weißen schlanken Phallussymbolen.

Flanieren wir über Feldwege, zwischen zerstreut wachsenden schmächtigen Palmen und vorbei an schwarzen, knorrigen, oft über hundertjährigen Ölbäumen.

Obwohl sich der Gebrauch von Elektropumpen überall auf der Insel durchgesetzt hat, stößt man immer wieder auf jene monumentalen Brunnen, bei denen das kostbare Naß mit Hilfe eines Lederschlauchs (Dlou) nach oben befördert wird.

Hat einer der Bauern uns erst ins Herz geschlossen, wird er uns bereitwillig sein Zuhause zeigen. Erst dann versteht man die auf Djerba so gelungene Übereinstimmung des Menschen und seiner Behausung mit der Natur.