Der Sahel
Verschiedenes Relief
Obst- und Olivenbäume
Aufgeschlossene Menschen
Der Küstenstreifen zwischen den Städten Sousse und Sfax, arabisch sahel, weist im Unterschied zum Norden des Landes ein weiträumigeres, sanft gewelltes Relief auf. Seit der Antike wachsen in dieser Landschaft Obstbaum- und Olivenkulturen. Kuriosum am Rande: es kommt vor, dass sich die rechtmäßigen Ansprüche mehrerer Eigentümer auf ein und denselben Baum beziehen; eine Folge erbrechtlicher Verwicklungen. Die Bewohner an der Küste leben wie eh und je vom Fischfang, mit dem kleinen Unterschied, dass sie heutzutage die Kunstfertigkeit besitzen, Fische und Touristen in den entsprechenden Büchsen bzw. Appartements unterzubringen. Das Innere des Sahels, die Gegend um die Stadt El Djem, könnte man als Steppenlandschaft bezeichnen, in deren abflußlosen Mulden das verdunstende Wasser der Gebirgsbäche brackige Salztonpfannen oder »Sebkhas« zurückläßt. Die Menschen der Region arbeiten hart, sind dem Fortschritt gegenüber aufgeschlossen und für neue Ideen jederzeit zu haben. So erblickte Bourguiba in Monastir das Licht der Welt; seine Unabhängigkeitspartei, der Neo-Destour, etwas weiter südlich in Ksar Hellal. In Sfax nahm die Entwicklung der tunesischen Gewerkschaftsbewegung ihren Anfang. Als die Stadt sich 1881 hartnäckig weigerte, die französische Protektoratsherrschaft anzuerkennen, ließen die Franzosen Kanonen sprechen.