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Matmata

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Im Augenblick

Beim Anblick dieses von Berbern bewohnten Höhlendorfes, einer kraterübersäten Mondlandschaft nicht unähnlich, kann man sich nur schwer vorstellen, dass in den Hohlräumen und Gruben hunderte von Menschen leben sollen. Um sich vor Angreifern zu schützen, hat sich die Bevölkerung einfach eingebuddelt. Am Grund der in den weichen Fels vorgetrinen Schächte in fünf oder zehn Meter Tiefe richtete sie sich in Wohnhöhlen ein, nicht zuletzt auch als Antwort auf die extremen klimatischen Bedingungen. Der Zugang erfolgt über einen in die Böschung eingeschnittenen Gang oder unmittelbar über Leitern. Die Wände des Kraterbodens weisen zahlreiche Nischen auf, die als Vorratsspeicher oder Lagerraum dienen. Der eigentliche Wohnbereich ist weit in den Fels hineingetrin, wobei die einzelnen Räume enge Korridore miteinander verbinden, die teilweise bis zu anderen Wohnschächten führen. Für ausreichend Tageslicht ist in jedem Raum gesorgt und die im Sommer überraschend kühle Temperatur bleibt auch während rauher Wintertage angenehm. Die meisten Bewohner haben bis auf einige Ausnahmen ihre Höhlen aufgegeben und sind nach Neu-Matmata gezogen. Die drei Hotels des Dorfes sind jedoch in den alten Wohnschächten installiert.

Wie kommt man hin?

Zahlreiche Busse ab Gabès über eine mustergültige Aspaltstraße. Dem Fahrer verklickern, dass man nach Alt-Matmata will, andernfalls setzt er einen in Matmata-Neustadt fünfzehn Kilometer vorher ab, wo es nun wirklich nichts zu bekieken gibt.

Ab Médenine über eine halbwegs brauchbare Piste mit einzelnen schwierigeren Abschnitten. Bei Regen ist die Piste für Personenwagen allerdings unpassierbar. Landschaftlich reizvoller Streckenabschnitt zwischen Toujane und Matmata, der an ihren fahrbaren Untersatz jedoch höchste Ansprüche stellt. Toujane klammert sich pittoresk an eine Bergflanke.

Von Kébili aus, weitere, in einem schlechteren Zustand befindliche, Piste über Bin Agareb und Tamezret.

Nützliche Adressen

Fremdenverkehrsbüro: im Dorf; schließt seine Pforten häufig während der heißen und kalten Stunden des Tages. Falls die Angestellten ihren Laden doch aufmachen, heißen sie den Ratsuchenden freundlich willkommen. Kompetente Auskunft über die Dörfer, Wege und Verkehrsmittel in der Umgebung wird man hier allerdings vergeblich suchen.

In der Dorfmitte die Post.
Argil (Tankstelle und Werkstatt): in Neu-Matmata, fünfzehn Kilometer weiter. Nicht ohne Vorbehalt zu empfehlen.