Techine & Tamezret
Hartes Leben in Tamezret
Berberdörfer mit engen Gassen
Die fantastischen Häusergruppen des Berberdorfs mit ein paar tausend Einwohnern kleben 12 km hinter Matmata, an der Straße nach Kebili, auf einem Bergrücken, mit dem sie zu verschmelzen scheinen. Tamezret gehört zu den wenigen Siedlungen, an denen die arabischen Eroberer achtlos vorübergezogen sind. In der Gegend zwischen Matmata und Tamezret wurden übrigens mehrere Szenen des Streifens »Krieg der Sterne« gedreht. Der Grund liegt auf der Hand: es handelt sich um eine felsige Mondlandschaft mit entlegenen, verzauberten Tälern. Lassen wir uns durch die Gassen und engen Durchgänge des Dorfes treiben und schlürfen wir hoch oben im Berbercafé einen Minztee. Auf dem Weg wird man einigen Kindern und Frauen begegnen, selten jedoch Männern. Eine Folge der massenhaften Auswanderung der männlichen Bevölkerung nach Tunis, denen Tamezret keine Arbeitsplätze zu bieten hatte. Zurück blieben die in hübsche rote und blaue Gewänder gehüllten Frauen, tröstliche Farbklechse in diesem Ort am Ende der Welt. Die Abwesenheit der Männer macht für die verschleierten Frauen, die nicht mit Unbekannten reden dürfen, das Leben noch härter.
Im Café Berbère oberhalb der Stadt schlürfen wir einen Minztee und bewundern die Aussicht vom kleinen Turm nn dem Café bis zu den Ausläufern der Sahara. Am Dorfeingang wartet schon der sympathische junge Fremdenführer Mongi Khalef in seinem Laden mit Berber-Handwerk. Auf Wunsch führt er den Reisenden durch sein Dorf und erzählt dessen spannende Geschichte. Das Dorf war vormals in vier Clans aufgeteilt, die untereinander nicht heiraten durften. Er erklärt auch die bis heute gültigen Sitten der Berber und wie man anhand der Farbe ihrer Kleidung, ihrer Schminke oder ihres Schmucks den Familienstand einer Frau erkennt. Zudem organisiert er »Berberpicknicks« in der Wüste, bei denen das Fleisch im Sand gekocht und im Zelt geschlafen wird.
Bus um 13.30 Uhr von Matmata nach Tamezret.
Rückfahrt schon um 16 Uhr und nicht eine halbe Stunde später, wie gewissen Schlaumeier behaupten, die einen dann zu Wucherpreisen nach Matmata zurückbringen wollen.
Techine
Das Dorf seßhaft gewordener Beduinen ist von Matmata aus über eine 12 km lange Asphaltstraße zu erreichen und verfügt noch über zahlreiche bewohnte Höhlenbehausungen, teilweise ausgestattet mit originellem Mobiliar aus mit geweißtem Lehm überzogenem, bemalten Holz.
Während der Saison nur zwei Busse ab Matmata täglich.