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Campingplätze

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Campingplätze

Diese liegen meist in der Nähe touristischer Sehenswürdigkeiten und sind preiswert und komfortabel ausgestattet. Eine wertvolle Hilfe ist der zweibändige Rand MacNally´s Campground and Park Guide. Ein Verzeichnis mit sämtlichen Campingtarifen liefert auch der AAA, für Mitglieder sogar kostenlos.

Zelte sind oft zum halben Preis wie daheim zu haben. Je nach bereistem Gebiet wird man zwischen einem einfachen und einem mit Überdach und besserem Regenschutz wählen. Wer nach Kanada weiterzieht, wird sich z.B. tunlichst zweiteres zulegen.

Unserer Meinung nach ist Zelten die beste Lösung für Reisen durch die USA. Die Campingplätze befinden sich inmitten unberührter Natur, ganz anders als ihre europäischen Entsprechungen. Das Campen erlaubt eine Stange Geld bei der Übernachtung einzusparen, das man anderweitig, vielleicht für einen Mietwagen, anlegen kann. Umgekehrt ist man mehr oder weniger auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen, um die Plätze zu erreichen. Von öffentlichen Verkehrsmitteln werden sie meist nicht angesteuert. Aufpassen: in sogenannten Trailer-Parks ist das Zelten nicht gestattet. Gäste suchen tunlichst immer erst mal das „Welcome Center“ auf, wo neben Massen unnützen Papiers kostenlose Stadtpläne, Straßenkarten sowie Coupons in den ausliegenden Prospekten u.a. zu ergattern sind.

Gerade im Westen sind viele Plätze kostenlos und bieten nicht immer weniger Komfort als die anderen. Im den Unterlagen des AAA sind sie verzeichnet. Siehe auch „Das nötige Kleingeld“. Zudem wird man hier kaum abgewiesen, sondern findet immer noch ein Plätzchen, wenn man auf Tische und Bänke verzichtet.

Abgesehen von diesen sind grundsätzlich zwei Kategorien von Plätzen, campsites und campgrounds, zu unterscheiden:

  • Staatliche Campingplätze (campsites):
  • am billigsten und vornehmlich im Westen verbreitet, in National Parks, National Monuments, National Recreation Areas, National Forests und State Parks. Normalerweise ist auf den staatlichen Plätzen ein Pfand von 10 $ zu hinterlassen sowie Name, Anschrift und das Autokennzeichen anzugeben. Vielleicht wird der ein oder andere sich wundern, dass niemand überwacht, ob bezahlt wurde oder nicht. Das liegt an der amerikanischen Verfassung, die sich auf die Anständigkeit ihrer Bürger verläßt. Durchaus angenehm, was?

    Ein Großteil der Plätze ist herrlich gelegen, teilweise in kleinen Wäldchen. Zwischen den Zelten bestehen großzügige Abstände, so dass man nicht jede Bewegung und jeden Lustschrei im Nachbarzelt mitkriegt. Mist, langweilig! Zu jedem Stellplatz gehören ein Tisch und ein Grillrost. Waschbecken sind überall selbstverständlich, Duschen allerdings nicht. In den Nationalparks sollte man möglichst zwischen 10 und 12h vormittags ankommen, um einen guten Platz zu ergattern. Mit Verpflegung versorgt man sich lieber in den Supermärkten außerhalb der Nationalparks. Die zum Campingplatz gehörenden Läden sind teuer, außerdem existieren nicht überall welche. Auch daran denken, warme Jacken und Pullover einzupacken. In vielen höher gelegenen Parks wird es nachts erbärmlich kalt und ein Pullover reicht kaum; Frost bereits im September ist keine Seltenheit. Da im Sommer die Zeltplätze in den Nationalparks häufig überfüllt zu sein scheinen, raten wir zu folgendem Vorgehen:

    a. trotzdem hinfahren, denn oft findet sich doch ein freies Plätzchen.

    b. auf dem Areal, für das man die Gebühr entrichtet, dürfen gewöhnlich bis zu drei Zelte aufgestellt werden. Also Leute ausfindig machen, die nur eins haben, ein liebenswürdiges, aber verzweifeltes Gesicht aufsetzen und die Notlage schildern. In den meisten Fällen wird man sein Zelt dann daneben aufbauen dürfen. Der Preis wird natürlich geteilt. Auf diese Weise schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe: man lernt Leute kennen, spart Geld und kommt um stundenlanges Warten oder Suchen herum. Im Gegensatz zu den privaten Zeltplätzen, geht bei ihnen oft um 22.30 oder schon um 21h der Schlagbaum runter. Wir kamen beispielsweise einmal am Yosemite um 7h bei unbesetzter Kasse an. Es hieß, wir sollten beim Hinausfahren zahlen. Um 22h war der Weg wiederum frei ... Ähnliches Ungemach widerfuhr uns bei Bryce Canyon und Arches Nationalpark. So ein Pech aber auch!

  • Die privaten Zeltplätze (campgrounds):
  • fast immer rund um die Uhr geöffnet, mit höherem Komfort wie fließend Wasser und Strom sowie ebenfalls Picknicktischen und Grillrosten für zünftige Barbecues. Die Gelände der Campingplatzkette KOA (Campgrounds of America) bieten ein hohes Niveau zu verhältnismäßig günstigen Tarifen: Waschmaschinen, Selbstbedienungsrestaurants, Lebensmittelgeschäfte, Duschen, Kinderspielplätze, Picknick-Tische, ja sogar Swimmingpools. KOA gibt ein Verzeichnis heraus mit genauen Auskünften über Ausstattung und Lage der zur Kette gehörigen Plätze in den fünfzig Bundesstaaten sowie die entsprechenden Straßenkarten. Erhältlich an jeder Niederlassung oder bei:

    Kampgrounds of America, Executive Offices, Bilings, MT, 59114-0558, T. 406-2487444.

    Abonnenten von KOA-Plätzen werden 10 % Preisnachlaß gewährt.

    Private Campingplätze verfügen also über eine ausgezeichnete Ausstattung, was man von den staatlichen nicht immer behaupten kann. Der Luxus schlägt sich allerdings auch im Preis nieder: 15-25 $ sind auf einem KOA-Gelände für zwei Personen zu veranschlagen. Bei der staatlichen Konkurrenz verlangt man bedeutend weniger. Auf privaten Plätzen wird übrigens häufig nachts die Bezahlung überprüft.

    Noch was: langt man bei Campingplätzen erst nach 23h an, so wird der Ranger häufig nur darauf hinweisen, das Frühstück etwas schneller als gewöhnlich zu vertilgen, da nämlich die angesagten Platzmieter gern früh ihr Zelt aufstellen möchten. Nicht so im Grand Canyon, wo der Ranger alle Schlupfwinkel kennt und alle Sünder auch in tiefster Nacht hochjagt.

  • Wichtig: Brennspiritus heißt „sterno“.