Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Gebäude zum Staunen

Body: 

Schwindelerregende Hochhäuser

Chicagos Wolkenkratzer Nr. 1 – ehemaliger Weltmeister

Soziale Probleme am Rande

– Kinofreunde werden einen Blick in das Innere des Kinos »Chicago« werfen wollen, auf der State Street, hinter der Rudolph Street. Mondäne Barock-Rokoko-Ausstattung mit Originalsitzen von Anno dazumal. Ein Kinosaal, wie er natürlich schon seit langem nicht mehr gebaut wird. Im Moment wird er als Konzertsaal verwendet.

– Public Library Cultural Center: Washington, Ecke Michigan Ave; T. 269-2900 und 269-2940. Ansprechende Innenausstattung: marmorverkleidete Kuppel, Mosaiken an Wänden und Decke. Geöffnet von montags bis donnerstags, 9-19h; freitags bis 18h und samstags bis 17h. Im zweiten Stock eine Auslandsabteilung mit deutschen Tages- und Wochenzeitungen. Der Eintritt ist frei. Meist mittwochs um 12.15h kostenlose klassische Konzerte. Im Sommer besondere Country- und Jazzmusikreihen.

– Sears Tower: Adams, Ecke Franklin Street. 1974 fertiggestellt, war es bis 1998 das höchste Gebäude der Welt. Die Ablösung erfolgte durch die Petronas Towers in Kuala Lumpur, die wiederum durch das Taipei International Financial Center abgelöst wurden. Der nächste Rekord-Wolkenkratzer wird derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Dubai gebaut.

Zurück nach Chicago. 110 Etagen ragen schwindelerregende 443 m in die Höhe. Ein paar Zahlen: das ganze Monstrum wiegt 222.500 Tonnen, davon 76.000 Tonnen Stahl, und verfügt über 16.000 Fenster; 9.000 Menschen arbeiten hier. Panoramaplattform in der 103. Etage. Eintrittsgeld von so um die 7 $ bereithalten. Tägl. von 9-23h geöffnet, wobei man nachts eine unvergeßliche Aussicht genießt. Auskünfte: 875-9696.

Einst Sitz des 1992 pleitegegangenen Kaufhauses Sears and Roebuck, des größten Versandkaufhauses der Welt. Der berühmte Katalog rangierte gleich hinter der Bibel in den ländlichen Gemeinden Amerikas. Früher lernten die Kinder auf dem Land anhand dieses Kataloges lesen und schreiben. Als der Konzern eine bedrohliche Krise zu überstehen hatte, entschloß er sich zum Verkauf des Sears-Towers, der ihm an die 1,2 Milliarden Dollar eingebracht haben dürfte. Hat nichts genutzt. Trägt er heute einen anderen Namen?

– Wer sich für städtebauliche Fragen erwärmen kann, sollte sich die Bauarbeiten in der Printer´s Row, dem ehemaligen Druckerviertel, zwischen Congress Park Way und Polk Street, anschauen. Erstreckt sich vom Congress Park Way bis zum Polk Street. Gelungenes Beispiel für die Sanierung eines Viertels, das lange Zeit dem Verfall preisgegeben war und im dem man sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aufhalten konnte. Die ehemaligen Hallen und Ateliers sind nach und nach in attraktive, jetzt heiß begehrte, Wohnungen umgewandelt worden. An der Polk Street, der ehemalige pittoreske Bahnhof.

– Schließlich darf man eine Reihe stattlicher Hochhäusern am Michigan nicht übersehen (Höhe Monroe Street, Plan B-C3). Die harmonische Konzeption nimmt man am ehesten aus etwas Abstand wahr. Neben dem Gebäude im neugotischen Stil erhebt sich, mit noch einem weiteren Stockwerk, das Cage Building (1898), mit das repräsentativste Werk Sullivans.

Von der Treppe des Art Instituts genießt man einen schönen Blick auf die achtzig weißen Marmoretagen des Standard Oil Building und das nagelneue und nicht minder bemerkenswerte, leicht an seiner Spitze in Form einer abgeschrägten Raute erkennbare, Associate Building.

– Merchandise Mart: am Fluß, Höhe Wells Street (Plan A2). Größtes Warenhauslager der Welt – die USA sind nun einmal Heimat der Superlative. 1930 im Jugendstil errichtet. Die Fassade wurde kürzlich überholt und erstrahlt jetzt wieder in einem makellosen Weiß. Manchmal werden Führungen angeboten (im Verkehrsbüro nachfragen). Im Norden von Merchandise Mart beginnt, wenige Blocks entfernt, das Cabrini Green, ein Viertel mit sozialem Wohnungsbau, wo die stiefmütterlich behandelte schwarze Bevölkerung haust. Von Abenteuerspaziergängen wird dringend abgeraten. Selbst einen Taxifahrer zu finden, der einen dorthinchauffiert, dürfte kaum möglich sein. Cabrini Green steht für einen der krassesten sozialen Widersprüche Chicagos.