Wege hindurch
Die schönsten Wege durch das Burren-Gebiet
Mit und ohne Auto
Für alle aus Richtung Galway Kommenden, gibt es zwei Möglichkeiten, sich das Burren-Gebiet zu erschließen. Natürlich kann man auch alle beide Touren unternehmen. Das Burren-Gebiet verdient nämlich einen Aufenthalt von mindestens zwei Tagen. Die einzelnen Ortschaften sind nachstehend nochmal genauer beschrieben.
Küstenstrecke von Ballyvaughan über Black Head nach Lisdoonvarna: nur für Motorisierte. Die anderen bleiben vermutlich eine ganze Weile in der Pampa hängen und müssen sich mit derselben Geduld wappnen, die den Leuten, deren Vorfahren sich hier vor Jahrhunderten angesiedelt haben, inzwischen zu Gebote steht. Die Landschaft ist wild, zerfurcht und chaotisch. Kalkblöcke in den unterschiedlichsten Grautönen und bizarrsten Formen, dann wieder mit überraschend glatten Wänden, türmen sich auf, dazwischen regelmäßige und symmetrisch angeordnete Felsspalten. Eine wellenartig übereinandergelagerte Kalkschicht überzieht die Berge, die oft Höhlungen und Ausfransungen aufweist, weil der Fels darunter infolge Verwitterung bröckelt. Wenn der Wind Humus in die Risse treibt, die oft Wasser speichern, geschieht das Wunder: ein üppiger Blumenteppich beginnt zu sprießen. Die Kapriolen der Eiszeit vor 15.000 Jahren, in der Vereisungsperioden mit Zeiten schlagartiger Aufwärmung abwechselten, sorgten für die allermerkwürdigste Zusammenstellung an Kräutern, die man sich denken kann. Im Sommer stehen ganz unbekümmert Mittelmeer- und Hochgebirgspflanzen beieinander. Diese Laune der Natur ist in Europa ohne Parallele. Wir legen dazu die farbige Broschüre »The Burren« aus der Reihe »The Irish Heritage« ans Herz, welche die Vielfalt der Flora entdecken hilft.
Das Black-Head-Massiv ist durch eine Reihe von Green Roads erschlossen. Es lohnt sich, sich nicht mit der Küstenstraße zu bescheiden, sondern diese Wege oder zumindest einen Teil von ihnen zu begehen. Als hilfreich erweist sich die Karte »Burren, a Map of the Uplands of North West Clare«, in Schwarz-Weiß.
Die Strecke von Ballyvaughan nach Lisdoonvarna bietet ferner wunderschöne Panoramablicke, besonders im Abschnitt des Namens Corkscrew Hill. An den schönsten Aussichtspunkten Panoramaparkplätze.
Strecke von Ballyvaughan nach Corofin: auch hier herrliche Landschaften mit ganzen Herden wilder Ziegen. In Zeiten der Bedrängnis, während Kriegen und Hungersnöten, haben sie der Bevölkerung schon oft das Überleben ermöglicht und erfüllen heute eine wichtige ökologische Aufgabe: die Geißlein befreien die Felsen vom Gestrüpp und verzehren die Haselnußsträucher, die sonst alle anderen Pflanzen ersticken würden. Ist doch lieb, was?
Am Ende dieses Kapitels beschreiben wir eine malerische Strecke im Osten des Burren-Gebietes, und zwar die Sträßchen, welche die Gegend um den Mount Mullach Mor und Carron durchziehen.
Einige schöne Wanderungen
Wer auf wohldurchdachten Streifzügen das ganze Burren-Gebiet kennenlernen möchte, lege sich das »Book of the Burren« von Tír Ecolas zu. Dies ist der vollständigste und zugleich leidenschaftlichste Führer über diese Gegend.
Das Fremdenverkehrsamt, die Hotels und Hostels von Lisdoonvarna geben ein Faltblatt mit prima Vorschlägen für fünf leichte und drei anspruchsvolle Wanderungen heraus. Einige Beispiele: Der Pilgrim´s Way rund um den Abbey Hill, der ein kurzes Stück nördlich von Burrin liegt; der Glas Ghaibhneach Trail, 15 km lang; der Burren Way, über 24 km; Spaziergänge über die höhergelegenen Green Roads, die mit umwerfenden Ausblicken locken. Unangenehm, wenn man gar nicht hinfallen will.