Ums Meer
Leben vom Meer
Freundliche, aufgeschlossene Leute
Tintenfischkampagne
Die Menschen von Kerkennah sind bekannt für ihre Aufgeschlossenheit und Gastfreundschaft. Sie leben überwiegend vom Fischfang. Auf den größtenteils von Lagunen zerschnittenen wüstenhaften Inseln ist Landwirtschaft unmöglich. Für ein geringes Entgelt laden sie den Besucher gern zu einer Segeltörn in ihren Kähnen mit Lateinsegeln ein.
Je nach Jahreszeit finden zwei Arten von Fischfang statt. Die saudade oder Meeräschenfischerei ähnelt eher einer feuchten Jagdpartie. Die Männer installieren in seichtem Wasser auf dem Grund Zwischenwände aus Palmholzrosten und klatschen mit Palmzweigen auf das Wasser, um die Äschen so zu erschreken, dass sie dann über die Wände in die Falle springen.
Die Tintenfischkampagne von Mitte Oktober bis Ende April gleicht ebenfalls einer Jagd. Die Schiffe legen im Meer zwei Arten von Fallen aus: kleine Gefäße namens »carour«, die miteinander vertäut sind, und zementene Hohlblocksteine für das seichte Wasser. In der Nacht suchen die Tintenfische in diesen Fallen Unterschlupft, bis es am nächsten Morgen für sie ein böses Erwachen gibt. Um auch die Widerspenstigsten herauszuholen, verwenden die Fischer reichlich Salz. Der Tintenfisch wird anschließend geklopft, gereinigt und getrocknet. Die Tentakel werden sorgfältig ausgespannt, den ganzen Winter über aufbewahrt und erst verspeist, wenn sie völlig ausgetrocknet sind.
Die Einwohner von Kerkennah gelten als kundige Köche. Sie verstehen sich vor allem auf die Zubereitung von Fischgerichten, insbesondere von Tintenfischen und Kalamares. Zu ihren Spezialitäten gehören: Melthouth mit Fisch, Tchich aus Tintenfisch und Ojja aus Tintenfisch.