Nachtruhe für geplagte Touristen
Im Bahnhofsbereich
Für arme Schlucker
Pension Vittoria: Via Maqueda 8 (Plan II, F5), T. 616 24 37. Kleine, aber feine, erfreulich preisgünstige Pension nur zwei Schritte vom Bahnhof. Der tüchtige Wirt ist ein netter, aber recht schweigsamer Mensch - was in der Gegend so selten ist, dass es auffällt. Im ersten Stock eines altertümlichen Gebäudes: saubere Zimmer, auch gut für Familien - für die Lütten gibt´s nämlich Etagenbetten. Kein Frühstück. Unsere Vorzeigeadresse in dieser Kategorie.
Hotel Sicilia: Via Divisi 99, Ecke Via Maqueda (Plan II, F5). T. 616 84 60. Schmucker Palazzo im Stadtkern mit riesigem Treppenhaus, das jedoch besser in Schuß gehalten werden sollte. Sauber und zuvorkommender Empfang. Etwas altbacken wirkende Zimmer, aber in Ordnung und komfortabel, mit Bad und Fernseher. Einige Gemächer zur Via Maqueda hin bieten Straßenlärm. Kein Frühstück. Kreditkarten und Euroschecks werden angenommen. Eine Spur teurer als die zuvor beschriebene Adresse, aber auch höheres Niveau. Garage vorhanden.
Albergo Italia: Via Roma 62 (Plan II, F5), T. 616 53 97. Fünf Minuten vom Bahnhof, im vierten Stock; keine Bange: ein Aufzug bringt uns rauf. Wer sizilianisches Leben hautnah erleben möchte, ist hier richtig. Ölschinken von ausgesucht schlechtem Geschmack zieren die Wände der kleinen Pension, und die zehn Gemächer, ohne Bad natürlich, sind mehr als karg. Dafür aber neue, blitzblanke Installationen. Die Pensionsgäste teilen sich drei Fernseher. Man verlange ein Zimmer zum Hof, da ruhiger. Der Wirt ist von leutseliger Lockerheit. Billiger als die übrigen Hotels, aber halt auch spartanischer. Sollte kürzlich renoviert werden; sich daher erkundigen, ob wiedereröffnet.
Albergo Diana: Via Roma 188 (Plan II, E5); T. 32 99 59. Kleine Familienpension, geführt von Mama und Sohn, die Neuankömmlinge freundlich empfangen. Ausgebrannte Weltenbummler (die mit den Blasen an den Füßen und Löchern in den Schuhsohlen) erhalten einen kleinen Preisnachlaß. Die sechzehn Zimmer mit oder ohne Naßzelle fallen reichlich bescheiden aus, die Bettwäsche ist schon etwas fadenscheinig, aber was will man erwarten für den Preis? Auch hier die Kammern zum Hof vorziehen.
Albergo Orientale: Via Maqueda 26. T. 616 57 27 (Plan II, F5). Im ersten Stock, Eingang im Hof eines Renaissancepalastes. Von außen schön, aber schon etwas in die Jahre gekommen. Innen findet sich inzwischen kaum noch etwas, was nicht kaputt wäre. Der Anblick des Arkadenhofs, des doppelten Treppenlaufs und des Gemeinschaftsraums mit seinem morbiden Charme bringt in uns aber durchaus einige Saiten zum Schwingen. Im Gemeinschaftsraum gähnende Leere, hohe Wände, Holzvertäfelungen und gemalte Erzengel: Vorgeschädigte werden sich an ihre Dienstzeit in der Kaserne erinnert fühlen ... Der Komfort ist auf ein Mindestmaß beschränkt, dafür billig. Die Zimmer zum Hof sind wieder einmal jenen zur Straße vorzuziehen, wo ab 5h morgens der Verkehr brandet. Freundlicher Empfang. Absteige für richtig zünftige Rucksackreisende.
Hotel Cortese: Via Scarparelli 16 (Plan II, E4), T. 33 17 22. Im Herzen des alten Palermos, hinter der Universität, im Sträßchen zur Via Maqueda. Das kleine Hotel hat sich einen Stern erworben. Zwei junge Brüder haben das Heft in die Hand genommen und vermieten Doppelzimmer mit Dusche zu höchst vernünftigen Preisen. Liegt allerdings in einem Viertel, das besonders während der Abendstunden als »heißes Pflaster« bekannt ist. Taschen und Fotoapparat also im Hotel lassen.
Albergo Concordia: Via Roma 72 (Plan II, E5); T. 617 15 14. In der Nähe des Cortese, 200 m vom Bahnhof. Im vierten Stock eines großen Gebäudes (Aufzug). Die Zimmer mit oder ohne Bad schreien regelrecht nach einer Rundumerneuerung. Man macht aber bereits Anstalten. Hoffentlich bleiben danach die jetzt gemäßigten Preise auch noch auf dem Teppich. Während der Renovierung muß das Wasser zeitweilig abgestellt werden, und das Duschen wird abenteuerlich (gut eingeseift, und dann bleibt das Wasser weg ...). Die Zimmer zur Straße hin gewähren keine ruhige Minute.