Scopello (Vorwahl: 0924)
Abseits vom Zivilisationsstress
Naturbelassene Landschaft
Zwischen Palermo und Tràpani, nur neun Kilometer von Castellammare del Golfo und unserer Meinung nach einer der schönsten sizilianischen Badeorte. Mit diesem Urteil stehen wir allerdings nicht alleine, so dass in der Ferienzeit meist alle Hotels ausgebucht sind. Scopello liegt an der schmalen Küstenstraße zum Capo San Vito, die nach fünf Kilometern endet, weil da die für Autos gesperrte Riserva Naturale delle Zingaro (Naturschutzgebiet) beginnt. Kleine zauberhafte Buchten werden in zwei Kilometer Entfernung von einem Dorf überragt, wie es idyllischer kaum vorstellbar ist: ein Dorfplatz, eine Bäckerei mit Metzgerei, eine Post und (auch an Gäste ist gedacht) mehrere Hotels. Wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt und die Passeggiata vorüber ist, erlebt man hier Momente traumhafter Ruhe.
Hingelangen
Von Palermo oder Tràpani bringt ein Bus Fahrgäste bis Castellammare del Golfo. Von da sind´s noch vier oder fünf Kilometer zu Fuß oder per Taxi. Einige Busse ab Palermo brausen auch bis Scopello durch (s. Kapitel »Palermo verlassen«).
Von Tràpani: sechs reguläre Busse in der Zeit von 7-14h. Das gleiche gilt für die Rückfahrt, von 6.30-16h.
Von Castellammare: Busse von 6-19h. Zurück zwischen 7.30-19h.
Von Palermo: vier Busse täglich, und zwar um 6h, 12h, 14h und 17h, ab Piazza Marina. Anderthalb Stunden Fahrt. Gegenrichtung: ab Castellammare gegen 5.30h, 6.30h, 7.30h und 14h. An Sonn- und Feiertagen weniger Verbindungen.
Unterkunft und Verpflegung
Die Campingplätze sind unten am Meer zu finden, die Hotels hingegen in zwei Kilometern Entfernung oben im Dorf. Alle Adressen sind erstaunlich günstig, selbst im Sommer. Wenn das kein Angebot ist! Frühzeitig bucht, wer noch ein Plätzchen ergattern will.
Am Meer
Campeggio Ciauli: Tel. 390 49 im Sommer und Fax 31 833. Um Ostern herum geht der Betrieb los und im Herbst, wenn der letzte Gast im September oder Oktober sein Zelte abgebrochen hat, beginnt die Winterpause. Zu erreichen über den Weg von Castellammare hinunter zum Strand von Scopello. Idyllisch unter Olivenbäumen neben rebenbestandenen Hängen gelegen und oberhalb der Bucht, also in sicherer Entfernung vom Strand, so dass man hier noch ziemlich ungestört ist, während alle übrigen Zeltplätze hoffnungslos überfüllt sind. Keine überhöhten Gebühren, familiärer Umgangston und rundum sympathisch. Von Nachteil allein die vielbefahrene Straße in unmittelbarer Nähe. Man kann eben nicht alles haben.
Camping Baia di Guidaloca: Tel. 54 12 62, Fax: 54 12 62. Riesiger Zeltplatz, erfreulich schattig und nur dreißig Meter vom Meer. Mit Spielplatz für die Kleinen und Lebensmittelladen. So viel warmes Wasser, wie man sich nur wünschen kann. Einwandfrei, was Hygiene und Sauberkeit betrifft, jedoch eher mittelmäßiges Restaurant am Strand. Zum Bersten voll im August und auch viel teurer als der Campeggio Ciauli.
Oben im Dorf
Pensione Tavernetta: Via A. Diaz 3, Tel. 54 11 29; www.scopellonline.com/latavernetta
Familienpension mit sieben tadellosen Zimmern mit oder ohne Bad, in ruhiger Lage. Die Wirtin empfängt Neuankömmlinge zwar aufs herzlichste, ihr Dialekt jedoch ist nur Eingeweihten verständlich. Sollte ihr Haus belegt sein, verweist sie Quartiersuchende ein paar Häuser weiter an ihren Sohn. Die Halbpension, im August Pflicht, ist wirklich nicht teuer. Getafelt wird gutbürgerlich-sizilianisch auf einer überdachten Terrasse, bei fröhlicher Stimmung.
Pensione Tranchina: Via A. Diaz 7, Tel./Fax 54 10 99. Ganzjährig geöffnet. Gleich neben vorgenannter Adresse. Mit sicherem Geschmack eingerichtet von einer schönen Asiatin und deren Mann, beide sehr nett. Acht propere Zimmer, manche davon mit Meeresblick. Ähnliche Preiskategorie wie die Tavernetta.
Pensione Bennistra: Tel. 54 11 28. Bietet einen grandiosen Ausblick über Meer und Tal, aber man hat es hier nicht nötig, gastfreundlich zu sein. Rucksacktouristen bekommen jedenfalls die geballte Geringschätzung der Hausherrn zu spüren. Sechzehn Zimmer, ein wenig billiger als diejenigen im Tranchina; die im August obligatorische Halbpension macht diesen Vorteil jedoch wieder mehr als wett. Kurz: nur im Notfall hier absteigen.
Ausflug in die Umgebung
Tonnara di Scopello: traumhaft schönes Plätzchen in zwei Kilometern Entfernung von Scopello, daher unbedingt einen Abstecher wert. In der kleinen Bucht verlieren sich ein paar vereinzelte Behausungen, von zwei befestigten Türmen beschützt. In Ufernähe ragen Felsen aus dem Wasser - das Ganze ist einer märchenhaften Postkarte würdig und ein Paradies für Badenixen. Das Nest war einst Küstenvorort Scopellos, von dem aus die Thunfischjagd betrieben wurde. Daher auch sein heutiger Name. Die frühere Bezeichnung, Cetaria, deutet ebenfalls auf den Fischreichtum der Gegend in ihren besten Zeiten hin. Heute erinnern nur die paar verstreute Häuser an den vergangenen Wohlstand; Kutter stechen von hier aus schon lange nicht mehr in See.
Zingaro-Naturschutzgebiet (Riserva Naturale delle Zingaro): Landschaftsschutzgebiet, daher nur von 9-19h zugänglich. Auskunft in Alcamo, Via Ugo Marro 71; T. 205 42. Es handelt sich um einen zehn Kilometer langen Saumpfad, auf halber Höhe parallel zur Küste, immer wieder mit eingesprenkelten kleinen Badebuchten. Ein ganz besonderes Erlebnis in naturbelassener Umgebung, wo Fauna und Flora noch weitgehend ursprünglich sind! Auch an Wandermöglichkeiten herrscht kein Mangel. Unser Rat: die Richtung Capo San Vito-Scopello der umgekehrten vorziehen, da das Schutzgebiet zehn Kilometer vor dem Capo San Vito endet und von dort keine Busverbindung besteht. Auch Trampen könnte gegen Abend heikel werden, da dann kaum noch Verkehr herrscht.