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Feiertage

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Feste feiern

Am siebten Tage sollst du ruhen

Dolce vita statt malochen

Nicht durcheinanderwerfen: giorno feriale bedeutet auf Italienisch Werktag und giorno festivo Feiertag. Immer diese sprachlichen Tücken! Hier nun die italienischen Feiertage:

  • 1. Januar: il Capodanno (Neujahr); in der Ruhe liegt die Kraft, weshalb man das Jahr gemächlich angehen sollte.
  • 6. Januar: Epifania (Dreikönig); Baden-Württemberger, Bayern und Sachsen-Anhaltiner wissen um die Verwerflichkeit wirtschaftsliberaler Ansinnen, diesen Feiertag ersatzlos zu streichen. Und wer soll dann die Hl. Drei Könige in der Krippe aufstellen, bitte schön? In Italien ist Dreikönig eine Art Nachschlag zu Weihnachten: eine freundliche, runzlige Hexe, la Befana, kommt auf ihrem Besenstil durch die Luft geritten, verteilt Geschenke an die Braven und Kohlen an die Bösen. Der importierte Weihnachtsmann hat ihr allerdings längst den Rang abgelaufen. Schade!
  • Ostermontag (Lunedí di Pasqua): kein Kommentar. Viele Museen bleiben geschlossen; an Ostermontag ruht auch in den meisten Pizzerien und Trattorien der Betrieb.
  • 25. April: offiziell Liberazione del Nazifascismo. Warum die Italiener nicht auch die Befreiung von ihrem eigenen Faschismus feiern, war uns unbekannt. Bisher hatten wir das naiverweise für eine bloße Auslassung gehalten, heute für eine Frechheit, weil ja wohl ausgedrückt werden sollte, dass mal wieder alle im Widerstand waren, folglich keine Befreiung vom eigenen Faschismus notwendig gewesen sei. Oder? Im Zuge der jüngsten Ereignisse um den Politclown Berlusconi, der mit fünf Ministern der faschistischen MSI in seinem Kabinett Hof hielt, und zu dessen Zeiten z.B. die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini 44 % der Stimmen in Neapel erreichte, beschäftigten wir uns näher mit dieser Frechheit, und siehe da, das Rätsel ward gelöst:

    Die Italiener sind nämlich Erfinder dieser »Philosophie«, und das Wort selbst rührt von den »fasces«, den Rutenbündeln der Liktoren als Zeichen ihrer Polizeigewalt. Tatsächlich gab es nie so etwas wie eine Ächtung des Faschismus oder eine Abrechnung damit nach 1945. Die alte Partei erstand gleich nach dem Krieg als MSI wieder auf, und der KP-Chef Togliatti (!) amnestierte als Justizminister der ersten Nachkriegsregierung Tausende von Faschisten.

    Mit Berlusconi übrigens versuchte das erste Mal eine einzelne Firma die politische Gewalt zu übernehmen, statt ehrlich, wie bis dahin Usus, zumindest branchenweit mit ihren Kumpanen zu teilen (selbst die deutsche Stahl- und Kohleindustrie teilte sich insgesamt die Kosten mit der Deutschen Bank u.a. Unternehmen für Hitlers Wahlkampffinanzierung, während exportorientierte Firmen wie Siemens aus anderen Branchen zunächst abseits standen).

  • 1. Mai: Festa del lavoro; hieße auch in Italien besser weniger irreführend »Tag der Arbeitsruhe«.
  • 15. August: die Festa dell´Assunta oder Ferragosto soll an die Himmelfahrt Mariens bzw. den römischen Kaiser Augustus, erinnern. Die katholischen Sizilianer nehmen das durchaus wörtlich: spätestens jetzt, nach Erreichen des Sommerhöhepunkts, sind auch alle Großstädter ausgeflogen und die Touristen unter sich.
  • 1. November: Allerheiligen, ital. Ognissanti
  • 8. Dezember: was genau hier begangen wird, wissen wir nicht, ist aber ein echter Feiertag auf Sizilien.
  • 25. und 26. Dezember: Weihnachten (Natale) und »Stephanstag« (San Stefano) bzw. Erster und Zweiter Weihnachtsfeiertag. Richtig zur Sache geht´s am 25: dann werden die Geschenke ausgepackt, und die ganze Familie versammelt sich zum Festschmaus.

    Als »halboffizielle« Feiertage gelten auch der 14. August, der 24. Dezember und der 31. Dezember. Übrigens: bestimmte Feiertage wie der 15. August können durchaus mehrere Tage andauern und einen Großteil des Geschäftslebens zum Erliegen bringen. Anfällig in Sachen Öffnungszeiten scheinen vor allem Banken zu sein. Pfingstmontag ist in Italien kein arbeitsfreier Feiertag.