Erice (allgemein)
Erice (Vorwahl: 0923)
Der Venuskult hat hier seine Wurzeln
Frisch und weltoffen
Das historische Adlernest - touristisch voll erschlossen - thront 750 m hoch auf einer gleichnamigen Bergspitze und bekommt im Jahr eine Menge Nebel und Sprühregen ab. Von der sich nach oben schraubenden Straße bietet sich ein spektakuläres Panorama auf Tràpani zu unseren Füßen.
Was bei der Ankunft in Erice zuerst auffällt, ist die Ruhe in den stillen, gepflasterten Gassen, die sich weder durch die Geräusche des dörflichen Alltags noch durch den Wind, der durch die Steinritzen pfeift, aus der ... Ruhe bringen lassen. Erice hat sich derweil zu einem wissenschaftlichen Zentrum gemausert, wo sich Professoren und Studenten aus aller Welt ein Stelldichein geben. Immer wieder finden Kongresse statt, die der Stadt etwas Betriebsamkeit verleihen.
Wer leicht friert, sei gewarnt: die Temperaturen liegen im Schnitt um 10° C unter denen Tràpanis. Eine leichte Weste oder ein Pullover leisten daher gute Dienste.
Geschichten aus der Geschichte
Erice ist eigentlich das alte Eryx, dessen Ursprünge sich im Nebel der Vorzeit verlieren. Der Sage nach wurde es von der Mythengestalt Eryx, Sohn der Venus und des Butes, gegründet. Bei letzterem handelte es sich übrigens um den einzigen Argonauten, der den Gesängen der Sirenen nicht hatte widerstehen können und der deshalb hier an Land ging. Später brachte es sein Filius Eryx dann zum König der Elymäer von Drepanum. Diese beanspruchten das Gebiet von der Neugründung, wo sie wohnten, bis hinüber nach Segesta. Sie waren es auch, die den Kult der »Göttin der Schönheit und der Liebe«, bei ihnen Astarte genannt, ins Leben riefen. Bei den Griechen hieß dieselbe Göttin Aphrodite, bei den Römern Venus. Weithin sichtbar, bis hin zu den Inseln, wachte die Göttin in ihrem Heiligtum über Schiffe, Seeleute und auch über jene Pilger, die zu ihr strebten, um Opfergaben und Geschenke darzubringen. Der Venuskult, in der Antike weit verbreitet, wurde innerhalb der Umfassungsmauern des Tempels abgehalten, der in normannischer Zeit zum Sitz und Palast des Gouverneurs (Baiuolo) umgebaut wurde und als solcher heute noch erhalten ist. Von ihm rührt auch der Name des englischen Gartens ganz oben im Dorf, Balio.
An die Antike erinnert ansonsten kaum noch etwas. Den Augen des heutigen Betrachters bietet sich ein durch und durch mittelalterliches Erice. Die Befestigungen stammen aus normannischer Zeit und ruhen auf massiven Blöcken, die ihrerseits auf das fünfte vorchristliche Jahrhundert zurückgehen.
Hinkommen
Es bleibt einem nichts anderes übrig, als über Tràpani zu fahren. Von dessen Busbahnhof aus verkehren in der Hochsaison regelmäßig zwischen 6.30 und 21.30h Busse. Sonntags fünf Verbindungen von 9-18h. Einige fahren über Valderice, andere über Martogna. Für die Rückfahrt finde man sich ab 7.30h bis 22h, sonntags von 10-19h, an der Haltestelle in Erice ein. In der Nebensaison werden allerdings weniger Busse eingesetzt. Fahrtdauer etwa zwanzig Minuten.
Nützliche Adressen
Via G.F. Guarnotta, T. 86 92 25 86 96 84. Im Ortskern, neben der Piazza San Giuliano.