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Die Ursprünge

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Vor- und Frühgeschichte

Vom Höhlenleben zur „Siculisierung“

Wer war zuerst da?

Erste Lebenszeichen des Menschen, als dieser noch als Homo cavernae (Höhlenmensch) lebte, finden sich in Gestalt von Waffen und Steinutensilien vor allem an der sizilianischen Nordküste – zusammen mit den Überresten längst ausgestorbener Tiere, wie etwa des Zwergelefanten. Die »Ursizilianer« verstanden sich bereits auf die Höhlenmalerei, damals eine durchaus gängige Branche: den Beweis liefern Gemälde und Gravierungen in den Höhlen des Monte Pellegrino und von Levanzo (Ägadische Inseln).

Etwa viertausend Jahre vor Christus – noch kommt´s uns auf ein paar hundert Jahre mehr oder weniger nicht an – in der Jungsteinzeit (Neolithikum) also, halfen Völker aus dem östlichen Mittelmeerraum unseren Inselbewohnern zivilisatorisch auf die Sprünge: diese werden zu Bauern, befahren die Meere, entwickeln die Töpferkunst, leben in Hütten statt in Höhlen, begraben ihre Toten im Umkreis der Dörfer, pflegen bereits einen Totenkult ... nur ihre Bewaffnung mutet noch steinzeitlich an.

Hüpfen wir mit einen Sprung in die Kupferzeit, als Stämme aus Anatolien das Mittelmeer durchkreuzen und auch auf Sizilien vorbeischauen. Damals bahnt sich eine zunehmende Differenzierung der Kultur zwischen Ost- und Westsizilien an: letzteres richtet seinen Blick nach Afrika und Spanien, ersteres öffnet sich der italienisch-griechischen Welt.

Im Bronzezeitalter (um das 18. Jh. v.Chr.) stoßen wir im Westen auf die sogenannte Moarda-Kultur bei Palermo und auf die Capo-Graziano-Kultur auf den Äolischen Inseln. Auf den Einfluß der griechischen und mykenischen Kultur deuten dagegen das prähistorische Dorf Castelluccio in Ostsizilien (bei Noto) und die Nekropolis von Thapsos bei Syrakus. Gegen Ende der Bronzezeit (Mitte des 13. Jhs v.Chr.) dringen aus Süditalien stammende Völker, die später auch Siculi genannt werden, auf der Insel ein, was die bisherigen Bewohner dazu veranlaßt, ihre Ortschaften in Hinblick auf bessere Verteidigungsmöglichkeiten zu verlegen. Kulturell verzeichnet Sizilien damals einen mächtigen Aufschwung, besonders in der Gegend um Agrigent (S. Angelo-Muxaro-Kultur) und Syrakus (Pantalica-Kultur).

Völker kommen und gehen, und es drängt sich irgendwann die Frage auf: wer war zuerst da? Im Falle Siziliens können wir bis in die späte Steinzeit darauf keine eindeutige Antwort geben. Vermutungen gehen aber dahin, dass die ältesten Völker die Sicani gewesen sein könnten, möglicherweise libysch-spanischen Ursprungs, die sich nach und nach in die nordwestliche Ecke der Insel zurückzogen.

Eine weitere, uralte Bevölkerungsgruppe sind die Elimi, die laut Thucydides aus griechischen Troja-Flüchtlingen zusammengesetzt war. Die Siculi kamen, wir bereits erwähnt, erst später, obwohl sie als Namensgeber der Insel gelten dürfen. Sie siedelten vornehmlich im Osten und gerieten auch als erste mit griechischen Kolonisten in Kontakt. Nicht zu unterschätzen ist auch der phönizische Einfluß in Sizilien, womit wir auch schon beim nächsten Kapitel wären ...