Sehenswert
Zu besichtigen
Stadtmauern und Moscheen
Volkskunst und Feste
Die Medina von Sfax zählt zu den reizvollsten des Landes; zum einen dank der sie vollständig umschließenden einzigartigen Stadtmauern, zum anderen einfach aufgrund der Tatsache, dass bislang nur wenige Touristen den Weg hierher finden. Der nähere Umkreis des Bab-Djelbi-Tors wartet mit einer großen handwerklichen Vielfalt auf: einem Souk für Stoffe, Schmiedewerkstätten und Webereien (montags geschlossen). Außerdem erhebt sich in den Mauern der Medina die Hauptmoschee von Sfax in ihrer ganzen Pracht. Das Innere läßt sich nur erahnen, denn hinein dürfen nicht einmal wir.
Ein Verein hat sich zum Ziel gesetzt, für den Erhalt der Medina von Sfax zu sorgen. Folgen wir doch einfach der vom Verkehrsamt ausgearbeiteten Besichtigungsroute, die in das Kasbah ihren Anfang nimmt.
Nun zum Haupttor der Altstadt, dem Bab-Diwan, einer mächtigen dreibögigen Toranlage: sie stammt aus dem Jahre 1306 und präsentiert sich heute mit Veränderungen aus den Jahren 1619, 1646, 1748 und 1943. Die Entstehung der Stadtmauern wird auf das 9. Jh. zurückdatiert. Sie bilden mit ihren Türmen ein deutlich geneigtes Rechteck mit Seitenlängen von 600 und 400 m. Vor allem bei Sonnenuntergang kommen die warmen Farbtöne der verwendeten Steinquader zur Geltung.
Das Regionalmuseum für Volkskunst und Volkstraditionen (»Musée régional des Arts et Traditions populaires«) ist in einem repräsentativen Bau aus dem 17. Jh. untergebracht (Dar Jallouli). Einlaß täglich außer montags und an Feiertagen von 9 bis 16.30 Uhr. Für all jene ein Muß, die verstehen wollen, in welchen Bahnen noch vor wenigen Jahren das traditionelle Leben verlief.
Die Räumlichkeiten gruppieren sich um einen Innenhof, nach einer Seite von Galerien überdeckt. Im Erdgeschoß fällt die hübsche Dekoration in Form von bemalten Decken und geschnitzten Raumteilern auf. In übersichtlicher, durchdachter und wohlkommentierter Form wird pro Ausstellungssaal jeweils ein Aspekt aus dem tunesischen Alltagsleben vorgeführt: hier eine mit traditionellen Haushaltsgegenständen ausgestattete Küche, dort Wohnräume mit bemaltem Mobiliar, dekorativem Nippes oder Gegenständen zur Körperpflege. In der ersten Etage sind Berufstrachten zu sehen, neben, nach gesellschaftlichen Schichten aufgeschlüsselten, typischen Kleidungsstücken, Hochzeitskleidern, Schmuck und wunderbaren Dreiecktüchern von den Kerkennah-Inseln.
Das Minarett der Großen Moschee aus drei übereinander postierten Türmen, ähnelt dem an der Großen Moschee in Kairouan. Nach der Grundsteinlegung im Jahre 849 wurde die Moschee in fatimidischer Zeit (11. Jh.) umgestaltet und auch die Türken verliehen ihr eine eigene Note.
Der Bereich zwischen Großer Moschee und Bab-Djebli-Tor gehört den Souks, einem feingesponnenen Netz aus überdachten Galerien und mit Leben erfüllten Gassen. Im Souk el Jamâa findet man Stoffe und Wandbehänge; die Rue des Forgerons (Straße der Schmiede) hat einige Werkstätten zu bieten. Folgt man der Rue des teinturiers (Färberstraße), landet man bald wieder vor der Großen Moschee. Mehrere Gassen und Plätze laden zum Verweilen. In der Rue Mongi Slim zahlreiche skulptierte Türfassungen; desgleichen in der Rue de la Driba. An der Place Barberousse erhebt sich die prächtige Fassade eines Bürgerhauses aus dem 18. Jahrhundert.
Das kleine archäologische Museum von Sfax befindet sich in der Neustadt und enthält einige sehenswerte Mosaiken, kufische Handschriften, frühchristliche Fundstücke und eine bemerkenswerte bemalte Grabbeigabe aus dem 3. Jh., freigelegt im 12 km südlich gelegenen Thaenae, der antiken Vorgängerin von Sfax. Einlaß von 8 bis 13 Uhr und 15 bis 17.45 Uhr.